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Pfäffinger Thilo Kehrer aus Kader der Nationalmannschaft gestrichen

Für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft geht mit den beiden Länderspielen im September die heiße Phase der EM-Vorbereitung los. Bundestrainer Hans Flick hat dabei den Pfäffinger Thilo Kehrer nicht für den Kader nominiert. Der Abwehrspieler steckt derzeit in einer Krise.

Für Bundestrainer Hansi Flick (hinten) ist Thilo Kehrer (vorn) derzeit kein Thema.
Für Bundestrainer Hansi Flick (hinten) ist Thilo Kehrer (vorn) derzeit kein Thema. Foto: Federico Gambarini
Für Bundestrainer Hansi Flick (hinten) ist Thilo Kehrer (vorn) derzeit kein Thema.
Foto: Federico Gambarini

FRANKFURT/LONDON. Herber Rückschlag für Thilo Kehrer: Der Pfäffinger wurde von Fußball-Bundestrainer Hansi Flick nicht für die beiden Länderspiele im September nominiert, die die heiße Phase der Vorbereitung auf die Heim-EM 2024 einläuten. »Es ist nichts Endgültiges«, äußerte Flick mit Blick auf die Zukunft zu seiner Entscheidung. Er wolle nun »Reaktionen« sehen. Neben Kehrer, der für West Ham United in Englands Premier League aktiv ist, fehlen für die Länderspiele gegen WM-Schreck Japan am 9. September in Wolfsburg sowie drei Tage später gegen den WM-Zweiten Frankreich in Dortmund weitere etablierte Kräfte im Aufgebot wie Leon Goretzka (Bayern München), Timo Werner und David Raum (beide RB Leipzig) sowie Matthias Ginter (SC Freiburg).

Der in die Kritik geratene Flick reagierte bei der Kaderzusammenstellung auf »die enttäuschenden Ergebnisse« der inzwischen seit vier Spielen sieglosen DFB-Auswahl. »Neben der Qualität und der Leistung der Spieler war ein Punkt wichtig: Das Verhalten, die Einstellung und vor allem auch, wer gibt der Mannschaft Energie?« Kehrer war bei den Niederlagen gegen Polen (0:1) und Belgien (2:3) über die volle Spielzeit auf dem Platz. Doch der Abwehrspieler konnte in beiden Spielen nicht überzeugen. Gegen Kolumbien (0:2) und die Ukraine (3:3) kam der 26-Jährige nicht zum Einsatz.

Kehrer bei West Ham nicht mehr gesetzt

Bei West Ham United läuft es für Kehrer derzeit alles andere als optimal. Nach seinem Wechsel von Paris St. Germain nach London im Sommer 2022 für 25 Millionen Euro erspielte sich der Defensiv-Allrounder zunächst einen Stammplatz und wurde zum Fan-Liebling. Doch im Winter folgte der Karriere-Knick. Nach der Katastrophen-WM in Katar, bei der Kehrer gegen Spanien (1:1) zum Einsatz kam, war er nicht mehr gesetzt, musste immer wieder für 90 Minuten auf die Bank. Auch beim Triumph in der Conference League musste er lange auf einen Einsatz warten.

In der Vorbereitung auf die aktuelle Saison bremste Kehrer zunächst ein Infekt aus. Sein Konkurrent Vladimir Coufal nutze die Chance. Nachdem er das London-Derby gegen den FC Chelsea wegen einer Nackenverletzung verpasst hatte, sorgte eine Kader-Veränderung für noch mehr Konkurrenz in der Innenverteidigung. West Ham verpflichtete Konstantinos Mavropanos vom VfB Stuttgart, der Kehrers Einsatzchancen noch einmal schmälern dürfte.

Gerücht um Wechsel zum FC Bayern

Um noch Chancen auf die Heim-EM im kommenden Jahr zu haben, braucht Kehrer Spielpraxis. Deshalb brodelt gerade die Gerüchteküche, dass der Pfäffinger West Ham kurzfristig noch verlassen könnte. Die Zeitung DerWesten bringt Kehrer mit seinem Ex-Klub Schalke 04 in Verbindung. Beim aktuellen Zweitligisten hatte er in der Saison 2016/17 den Durchbruch im Profi-Bereich geschafft. Sein Name kursiert laut der britischen Zeitung Daily Mail auch beim FC Bayern. Dort sucht man nach einem Ersatz für Verteidiger Benjamin Pavard, der zu Inter Mailand abgewandert ist. Bayern-Trainer Thomas Tuchel kennt Kehrer noch aus ihrer gemeinsamen Zeit bei Paris St. Germain.

Der gebürtige Tübinger, der in der Jugend bei der TSG Tübingen, dem SSV Reutlingen und dem VfB Stuttgart spielte, kann sich eine Rückkehr nach Deutschland vorstellen. »Ab und zu denke ich schon darüber nach. Meine Familie lebt ja auch in Deutschland. Ich bin jetzt 26 und will das nicht ausschließen«, sagte er bereits im Juni der Bild-Zeitung. Eine Entscheidung muss er sehr bald fällen: Das Transferfenster ist nur noch bis Freitag um 18 Uhr geöffnet. (GEA)