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Not auf Schalke immer größer

Der Hamburger SV kämpft sich zurück auf den Relegationsplatz. Heftige 2:5-Niederlage in Berlin lässt »Königsblau« den Fall in die Drittklassigkeit befürchten

Zurück auf Kurs Aufstieg: Trainer Steffen Baumgart. FOTO: HORKY/WITTERS
Zurück auf Kurs Aufstieg: Trainer Steffen Baumgart. FOTO: HORKY/WITTERS
Zurück auf Kurs Aufstieg: Trainer Steffen Baumgart. FOTO: HORKY/WITTERS

HAMBURG. 17 Tore in drei Spielen – die 2. Fußball-Bundesliga hat am Sonntag Spektakel geboten. In einem turbulenten Spiel vergrößerte Hertha BSC durch das 5:2 (3:2) gegen den FC Schalke 04 die Sorgen beim Revierclub. Nach zuletzt zwei Spielen ohne Niederlage ist die Abstiegszone für Schalke wieder bedrohlich nah. Nur noch zwei Punkte trennen das Team von Trainer Karel Geraerts vom Relegationsrang 16. Schalke zeigte defensiv besorgniserregende individuelle Fehler.

Für den Hamburger SV lief es dagegen wieder besser. Das Team von Trainer Steffen Baumgart besiegte den SV Wehen Wiesbaden 3:0 (1:0) und zog damit wieder an Fortuna Düsseldorf vorbei auf Platz drei. Den höchsten Sieg des Tages feierte der Karlsruher SC, der den 1. FC Magdeburg 7:0 (4:0) abfertigte, dabei aber auch auf wenig Gegenwehr stieß.

Miro Muheim (33.), Laszlo Benes (51.) und Ransford-Yeboah Königsdörffer (85.) lösten mit ihren Toren die Pflichtaufgabe für die gebeutelten Hamburger und den schon frustriert scheinenden Baumgart, der zuletzt zwei Niederlagen hintereinander einstecken musste. Eine weitere Pleite hätte die Hamburger wohl aus allen Träumen gerissen, aber auch so beträgt der Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz (Kiel) fünf Punkte, auf St. Pauli fehlen zehn Punkte. »Alle im Stadion müssen sehen, dass wir mit aller Macht gewinnen wollen. Das gilt für alle Aktionen: Zweikämpfe, intensive Läufe, Torschüsse. Wir müssen dafür sorgen, dass die Fans zufrieden sind«, hatte Baumgart gesagt – und seine Mannschaft übernahm nach anfänglichen Problemen dann auch die Kontrolle.

Beim Führungstreffer hatten die Hamburger Glück, der Schuss von Muheim wurde unhaltbar abgefälscht. Eine höhere Führung zur Halbzeit wäre nach drei Aluminiumtreffern aber auch verdient gewesen. Wiesbaden lauerte auf Konter und blieb gefährlich, aber Benes machte mit seinem cleveren Freistoß unter der Mauer hindurch alles klar für die Hamburger. Königsdörffer erhöhte kurz vor Schluss.

Die Aufstiegs-Konkurrenten hatten den HSV zuvor unter Druck gesetzt. St. Pauli (2:0 in Nürnberg), Kiel (2:0 in Elversberg) und Fortuna (4:0 in Osnabrück) feierten alle wichtige Siege, gerade die Kiezkicker marschieren mit riesigen Schritten Richtung Bundesliga. »Wir müssen weiter ruhig bleiben und uns auf das fokussieren, was wir beeinflussen können«, sagte Stürmer Johannes Eggestein. Auch die Kieler wollen auf keinen Fall nachlassen. »Man hat unsere Mentalität wieder in jeder Aktion gesehen«, sagte Mittelfeldmann Lewis Holtby: »Es macht Spaß, Teil dieser Gruppe zu sein. Ich freue mich jetzt auf acht sehr schwere, aber auch geile verbleibende Spiele.«

Für Schalke 04 bleibt der Sturz die Drittklassigkeit ein drohendes Szenario. Die Königsblauen verloren am Sonntag das Prestige-Duell bei Hertha – wenn auch ein wenig zu hoch. Trotzdem ist ein direkter Abstiegsplatz nur noch drei Punkte entfernt. Die Hertha machte einen Sprung nach oben. Für ein spätes Eingreifen in das Rennen um die Bundesliga-Relegation benötigen die Berliner aber konstantere Leistungen. Herthas Top-Stürmer Haris Tabakovic (2., 13.) und Marten Winkler (39., 56.) waren zwei Mal erfolgreich, Florian Niederlechner einmal (75.). Für Schalke traf Simon Terodde (5., 27.) ebenfalls zwei Mal. (SID/dpa)