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Noch viel Arbeit für BVB - Favre: »lächerliche Ballverluste«

Von Frühform vor dem Rückrundenstart ist Borussia Dortmund noch weit entfernt. Trainer Favre beklagt zum Ende des Trainingslagers in Marbella einige Probleme. Auch Neuzugang Haaland braucht noch Zeit.

Statement
BVB-Trainer Lucien Favre äußert sich nach dem Ende des Testspiels vor Journalisten. Foto: Friso Gentsch/dpa
BVB-Trainer Lucien Favre äußert sich nach dem Ende des Testspiels vor Journalisten. Foto: Friso Gentsch/dpa

Marbella (dpa) - Mit Kampfansagen hält man sich bei Borussia Dortmund zum Trainingslager-Ende in Marbella zurück. Auch wenn Trainer Lucien Favre eine Woche vor dem Rückrunden-Start beim FC Augsburg positive Aspekte betont - richtig zuversichtlich wirkt der Schweizer in Andalusien nicht.

»Wir freuen uns darauf, nächste Woche weiter zu trainieren. Wir brauchen das«, sagte Favre vor der letzten Einheit in Marbella am Sonntag, die nicht-öffentlich stattfand. Auch mit ihrem gehypten Top-Neuzugang Erling Haaland im Sturm scheinen die Dortmunder lange noch nicht in der Form, im Titelrennen noch einmal anzugreifen. Ohnehin geht der Tabellenvierte mit der Hypothek von sieben Punkten Rückstand auf Herbstmeister Leipzig in die Rückserie.

In den Testspielen gegen Feyenoord Rotterdam (4:2) und Mainz 05 (0:2) zeigten die Dortmunder altbekannte Schwächen in der Defensive. Angesprochen auf haarsträubende Fehler im Aufbauspiel wurde Favre deutlich. »Wir hatten ein paar gefährliche Ballverluste. Das müssen wir total vermeiden«, sagte der BVB-Coach ernst. »Das müssen wir korrigieren, diese Ballverluste sind lächerlich.«

Bis zum Wochenende bleibt noch viel Arbeit. »Wir müssen Gas geben nächste Woche. Die Vorbereitung geht weiter. Es ist noch nicht fertig«, meinte der 62-Jährige. Die Dortmunder müssen angesichts des Rückstands in der Liga von Beginn an funktionieren. In den ersten Spielen in Augsburg und zweimal daheim gegen den 1. FC Köln und Union Berlin sind Patzer verboten. »Wir haben nicht den Komfort, Punkte liegen lassen zu können«, befand Nationalspieler Julian Brandt und meinte zu den kommenden drei Bundesligaspielen: »Bei unseren Zielen muss man die einfach gewinnen.«

Ob Haaland dabei schon mithelfen kann, ist ungewiss. Gegen Mainz spielte der 19 Jahre alte Norweger eine Halbzeit, hatte drei Torabschlüsse, aber kein Glück und keine Bindung zum Team. »Erling hat 20 Tage nicht trainiert. Er hat bei uns jetzt auch noch nicht viel gemacht. Er braucht ein wenig Zeit, das ist klar«, sagte Favre.

Das europaweit begehrte Top-Talent war für festgeschriebene 20 Millionen Euro von Red Bull Salzburg gekommen, wegen Knieproblemen aber erst zum Ende der Woche in Marbella ins Team-Training eingestiegen. Die Erwartungen sind riesig. Die Dortmunder selbst trugen zum Hype um den Teenager bei, indem jeder Schritt des Stürmers über die Social-Media-Kanäle des Vereins in die Welt getragen wurde. Dennoch beklagen die Verantwortlichen die hohen Erwartungen an den 19-Jährigen.

Trotz der unsicheren Situation vor dem Rückrunden-Start wirkt Favre indes locker und gelöst. Der Schweizer lachte viel und gab sich nahbar. Von der stressigen Zeit im Herbst, als öffentlich über das Aus von Favre debattiert worden war, scheint kaum etwas geblieben. Das hängt auch an der Rückkehr einiger Leistungsträger. Dies ist indes letztlich das einzige, das der BVB-Coach positiv bewertete. Die zuvor verletzten und teilweise erst in Marbella zurückgekehrten Axel Witsel, Marco Reus und Thorgan Hazard spielten länger als ursprünglich gedacht.

Ob es bei einigen aber bis Augsburg reicht, ist unklar. »Wir müssen bei mehreren Spieler abwarten. Ich kann das jetzt noch nicht sagen«, meinte Favre. Dies gilt vor allem auch für den vermeintlichen Heilsbringer Haaland.

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