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Nach Pleite in Frankfurt: Nagelsmann hält RB eine Standpauke

So wird RB Leipzig nicht Meister. Nach einer überlegenen ersten Halbzeit lässt sich der Tabellenführer in Frankfurt den Schneid abkaufen. Trainer Nagelsmann ist ziemlich sauer.

Eintracht Frankfurt - RB Leipzig
Leipzigs Timo Werner (M) kämpft mit Frankfurts David Abraham (r) um den Ball. Foto: Thomas Frey/dpa
Leipzigs Timo Werner (M) kämpft mit Frankfurts David Abraham (r) um den Ball. Foto: Thomas Frey/dpa

Frankfurt/Main (dpa) - Ziemlich angefressen und nach einer öffentlichen Standpauke für sein Team verließ Julian Nagelsmann die Frankfurter WM-Arena.

Durch die 0:2 (0:0)-Niederlage von RB Leipzig bei der Eintracht ist der Titelkampf in der Fußball-Bundesliga noch spannender geworden. Chefcoach Nagelsmann warf seinem Team mangelnden Einsatz im Training und auch fehlende Gier vor. »Es ist die Frage: Wollen wir das Gipfelkreuz erreichen oder bleiben wir kurz darunter stehen und genießen die schöne Aussicht«, sagte der 32-Jährige am Samstagabend während der Pressekonferenz.

Sein Team hatte nach neun ungeschlagenen Partien erstmals wieder verloren, ist aber weiter Tabellenführer. Nagelsmann kritisierte seine Mannschaft hart. »Wir hatten am Mittwoch kein gutes Elf gegen Elf, mit sehr wenig Engagement und Elan. Es ist nicht so einfach auf dem Platz, wenn man im Training nicht an die Grenze geht«, erklärte er. »Mir geht's einfach um die paar letzten Prozentpunkte. Da muss man hin und wieder die Finger in die Wunde legen.«

Mit den Toren von Almamy Touré (48. Minute) und Filip Kostic (90.+4) brachten die Hessen den Sachsen die dritte Saisonniederlage bei. Die Leipziger müssen ihre Titelreife nun gegen Borussia Mönchengladbach und beim Gipfel in zwei Wochen beim FC Bayern beweisen. »Wir sind nicht auf einem Niveau mit Bayern oder Dortmund. Deshalb müssen wir jede Trainingsminute besser nutzen als Bayern oder Dortmund, um näher heranzukommen«, sagte Nagelsmann.

Er wollte auch nichts von einem Vorsprung gegenüber den Bayern hören und sagte zum Titelkampf: »Die Entscheidung beginnt schon zwischen den Ohren. Nicht der, der am meisten darüber spricht, sondern der am meisten Punkte holt, gewinnt am Ende. So wirst du am Ende halt nur Vierter, wenn es gut läuft.«

Zehn Tage vor dem erneuten Aufeinandertreffen der beiden Clubs im DFB-Pokal-Achtelfinale verlor Leipzig vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw und 50.300 Zuschauern in der Commerzbank-Arena trotz einer hoch überlegenen ersten Halbzeit.

Nachdem RB in den vergangenen neun Spielen immer mindestens drei Tore erzielt hatte, gingen die Gäste und damit auch Torjäger Timo Werner (20 Treffer) diesmal leer aus. Die Eintracht untermauerte derweil ihren Ruf als Favoritenschreck und feierte nach dem 5:1 gegen Bayern und dem 3:0 gegen Bayer Leverkusen einen weiteren Erfolg.

»Vielleicht sollten wir in einer eigenen Liga spielen und sagen: Wir spielen nur noch gegen diese Mannschaften. So eine Art Super League in der Bundesliga«, scherzte Sportvorstand Fredi Bobic nach einem »Superstart« in die Rückrunde mit zwei Siegen aus zwei Spielen.

Leipzig war noch ohne Neuzugang Dani Olmo in die Partie gegangen. Die Gäste bestätigten am Samstag die Verpflichtung des 21 Jahre alten Spaniers von Dinamo Zagreb.

Die beste Auswärtsmannschaft der Liga hatte bereits nach acht Minuten eine dicke Chance, als Werner aus spitzem Winkel an Keeper Kevin Trapp scheiterte. Der starke Christopher Nkunku und direkt danach Patrik Schick vergaben dann erneute Einschussmöglichkeiten (18.). Mit Glück überstand die Eintracht die wilden ersten 25 Minuten, dann standen Kapitän David Abraham und Co. etwas besser, ohne aber RB gefährlich zu werden.

Umso erstaunlicher der Auftritt der Frankfurter nach Wiederanpfiff. Die Hereingabe von Martin Hinteregger verwandelte Touré aus 19 Metern zum vielumjubelten 1:0. Danach mussten sich die Leipziger erstmal schütteln. Die Dominanz des Tabellenführers war weg, Kostic machte alles klar.

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