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Leipzig gegen Gladbach: Fern-Duell um Herbstmeisterschaft

Nix Bayern, nix Dortmund. Die Herbstmeisterschaft machen in diesem Jahr Leipzig und Mönchengladbach unter sich aus. Erstmals seit zehn Jahren steht ein Außenseiter an Weihnachten an der Spitze der Bundesliga.

RB-Coach
Trainer Julian Nagelsmann könnte mit RB Leipzig Herbstmeister werden. Foto: Guido Kirchner/dpa
Trainer Julian Nagelsmann könnte mit RB Leipzig Herbstmeister werden. Foto: Guido Kirchner/dpa

Leipzig (dpa) - Es gibt da diese Wette aus dem Sommer zwischen Uli Hoeneß und Dietrich Mateschitz. In den kommenden drei Jahren, da ist sich der österreichische Brause-Milliardär sicher, wird RB Leipzig Meister.

Der Einsatz ist übrigens ein Glas Bier. Und Hoeneß sollte sich schon einmal mit dem Gedanken beschäftigen, bald am Zapfhahn zu stehen. Denn die Herbstmeisterschaft machen am Samstag eben Leipzig und Borussia Mönchengladbach unter sich aus.

Und allein siebenmal in den vergangenen zehn Jahren stand der Herbstmeister am Ende der Saison auch an der Spitze. Für RB-Trainer Julian Nagelsmann wäre der inoffizielle Titel trotzdem nur ein Nebengeräusch. »Über die Mannschaft sagt das nicht viel aus. Und eine halbe Schale wird uns die DFL sehr wahrscheinlich nicht überreichen«, sagte Nagelsmann, der dann doch einen kleinen mentalen Vorteil ausmachte: »Psychologisch ist es schön, wenn man auf die Tabelle schaut und das eigene Logo oben ist. Es ist der Anreiz, dass man die Dinge selbst in der Hand hat.«

Ein Sieg gegen den FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) genügt aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz, um Verfolger Borussia Mönchengladbach auf Distanz zu halten. Der Traditionsclub vom Niederrhein selbst will seine unerwartet starke Serie mit einem Sieg bei Hertha BSC (18.30 Uhr/Sky) krönen - und Leipzig mit etwas Glück noch die Herbstmeisterschaft streitig machen. »Wir haben in der Bundesliga bislang eine Menge erreicht. Aber wir wollen auch das letzte Spiel gewinnen und hätten dann eine herausragende Hinrunde gespielt«, sagte Sportdirektor Max Eberl.

Klar ist bereits, dass der inoffizielle Winterkönig erstmals seit zehn Jahren weder Hoeneß' FC Bayern noch Borussia Dortmund ist. Gleichzeitig macht es die Fußball-Bundesliga spannend wie lange nicht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es aus Sicht der Punkteausbeute der schlechteste Herbstmeister seit der Saison 2011/12 wird. Damals holten die Bayern für sie magere 37 Zählern, in den Jahren danach hatte der Tabellenführer zur Halbzeit immer mindestens 40 Punkte.

Von diesen Rechenspielchen hält Nagelsmann gar nichts. »Wir sollten nicht immer alles bewerten, sondern es einfach mal genießen« sagte der 32-Jährige: »Wenn Bayern mit 15 Punkten vorn ist, sagt jeder, wie langweilig das ist. Wenn Bayern nicht vorn ist, sagt jeder, wie schlecht die Qualität der Liga ist.« Das mag Nagelsmanns Wahrnehmung sein. Letztlich dürfte die Qualität der Liga nicht daran bewertet werden, wie viele Punkte der Meister hat, sondern wie weit die deutschen Teams im Europapokal kommen.

Selbst wenn Leipzig den Halbzeit-Titel unerwartet gegen den FC Augsburg verspielt, darf sich Mateschitz ein klein wenig freuen. Schließlich steht bei Gladbach Marco Rose an der Seitenlinie. Der ist nicht nur Leipziger, sondern war bis zum Sommer Trainer bei Red Bull Salzburg und damit Angestellter des Brause-Imperators.

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