BUKAREST. Joachim Löw richtete noch vor der Rückreise aus Bukarest den Blick auf den dritten Länderspiel-Auftrag in nur sieben Tagen.
Nach dem 3:0 gegen Island und dem 1:0 am Sonntagabend gegen den stärksten Gruppengegner Rumänien hat der Bundestrainer an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/RTL) gegen Außenseiter Nordmazedonien gleich den nächsten Erfolg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft eingeplant.
»Wir müssen nochmal volle Kraft voraus auch das Spiel gewinnen. Dann haben wir sicherlich in diesem Jahr einen ordentlichen Start - und in der WM-Quali mit neun Punkten die richtige Richtung eingeschlagen«, sagte Löw in der Arena Națională, aus welcher der DFB-Tross nach Mitternacht zum Flughafen aufbrach. Der Mannschaftsflieger sollte am frühen Montagmorgen in Köln landen. Einen »Regenerationstag« wollte Löw den noch 22 Spielern im Kader nach der Heimreise gönnen.
Mit dem Auftritt gegen die »nickligen und aufsässig« gegenhaltenden Rumänien war der 61-Jährige »überwiegend noch mehr zufrieden« als mit dem lockeren Erfolg gegen Island. Größter Kritikpunkt von Löw, aber auch der Nationalspieler selbst war die schwache Chancenverwertung. Allein Bayern-Profi Serge Gnabry traf in der 16. Minute nach einem feinen Angriff über Abwehrspieler Antonio Rüdiger und den agilen Kai Havertz. »Das Tor war superschön herausgespielt«, lobte Löw.
Bei zahlreichen weiteren Chancen hätten »Coolness und Cleverness« gefehlt, bemängelte Kapitän Manuel Neuer. Aber schlechtreden lassen wollten sich die Sieger den Auswärtssieg nicht. »Ein Rückschritt war es nicht, wir haben guten Fußball gespielt«, urteilte Gnabry.
Löw hat erste EM-Fingerzeige gewonnen. Die Abwehr spielte zweimal zu Null. Das Mittelfeld ist das Herzstück. Die Kommunikation auf dem Platz wird besser. Und das Angriffstrio Gnabry, Havertz und Leroy Sané kann Schwung entfachen. Eine unverhoffte Entdeckung der ersten EM-Tests war zudem der Dortmunder Emre Can als linker Verteidiger. »Emre war links richtig, richtig stark«, sagte Löw.
Man könne auf diesem Jahresstart aufbauen, meinte der Bundestrainer, der zweimal dieselbe Startformation aufbot; etwas, was er zuvor letztmals im Oktober 2016 tat. Ein drittes Spiel ohne Team-Umbauten wird es aber nicht geben. Er werde »nicht total abweichen« vom bisher eingesetzten Personal, »aber es kann sein, dass der eine oder andere frische Spieler reinkommt« sagte Löw mit Blick auf Nordmazedonien. Marc-André ter Stegen könnte eine Chance im Tor erhalten, Timo Werner im Angriff und der Gladbacher Florian Neuhaus im Mittelfeld. (dpa)