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Klopp hält nichts von einem Rücktritt wegen der Super League

Ins Stadion kommen die Fans derzeit nicht - ihren Ärger über die geplante Super League bringen sie rund um die Partie des FC Liverpool bei Leeds United aber auch so zum Ausdruck.

Jürgen Klopp
Jürgen Klopp sagt, er habe nicht vor, persönlich Konsequenzen aus der Beteiligung seines Arbeitgebers zu ziehen. Foto: Lee Smith/POOL Reuters/AP/dpa
Jürgen Klopp sagt, er habe nicht vor, persönlich Konsequenzen aus der Beteiligung seines Arbeitgebers zu ziehen. Foto: Lee Smith/POOL Reuters/AP/dpa

LEEDS. Die ersten sichtbaren Folgen der Super-League-Pläne seines Arbeitgebers gefielen Liverpool-Trainer Jürgen Klopp überhaupt nicht.

In Reaktion auf die von zwölf europäischen Großclubs geplante Konkurrenzveranstaltung zur Champions League verbrannten Menschen vor dem Auswärtsspiel der Reds bei Leeds United vor dem Stadion ein Trikot des FC Liverpool, Banner am Stadion an der Anfield Road wurden abgenommen. Den Ärger kann Klopp laut eigener Aussage verstehen, er selbst steht weiterhin dazu, dass die Super League keine gute Idee ist - doch sauer über die Reaktionen war der 53 Jahre alte Erfolgstrainer der Reds dennoch.

Denn weder er noch seine Spieler sollten seiner Meinung nach mit den Besitzern des englischen Fußball-Meisters in einen Topf geworfen werden. »Das Team hat nichts damit zu tun. Und ich habe auch nicht wirklich was damit zu tun. Aber Leute behandeln uns so. Leeds-Fans haben uns in der Stadt angeschrien, als wir in der Stadt einen Spaziergang gemacht haben am Nachmittag«, berichtete er nach dem 1:1 am Montagabend. »Unsere Eigentümer haben die Entscheidung getroffen, das ist ein Teil des Clubs, aber der ganze Club ist größer als wir alle.«

Liverpools Kapitän James Milner positionierte sich als erster Profi aus einem der Rebellen-Clubs öffentlich gegen die Pläne. »Ich mag es nicht und hoffentlich kommt es nicht dazu«, sagte Milner nach der Partie, vor dessen Beginn die Leeds-Profis mit T-Shirts ihren Protest sichtbar gemacht haben. »Earn it« (Verdient es) unter dem Champions-League-Logo stand auf der einen und der Satz »Football is for the fans« (Fußball ist für die Fans) auf der anderen Seite.

Klopp sagte, er habe nicht vor, persönlich Konsequenzen aus der Beteiligung seines Arbeitgebers zu ziehen. »Es ist nicht der Fall, was ich heute gehört habe, dass ich zurücktreten werde oder was auch immer. Wenn die Zeiten noch härter werden, dann klebe ich noch mehr und bleibe hier«, sagte der 53-Jährige. »Ich fühle mich verantwortlich für das Team, für den Club und ich fühle mich verantwortlich für die Beziehung, die wir mit unseren Fans haben. Das ist eine sehr harte Zeit, da bin ich mir sicher, aber ich werde probieren, dabei zu helfen, das in Ordnung zu bringen irgendwie.«

In der Nacht zu Montag hatten zwölf europäische Spitzenvereine aus England, Italien und Spanien angekündigt, eine eigene, internationale Super League gründen zu wollen. Dazu gehört auch der FC Liverpool. Die Super League stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League der UEFA. Deutsche Clubs sind nicht unter den Vereinen.

Klopp sagte wie schon vor der Partie, dass er die Super League für keine gute Idee halte. Dafür, dass die Fans der Reds Banner vom Stadion an der Anfield Road abmontiert haben, zeigte er kein Verständnis. »Ich verstehe, dass sie sauer sind, das ist nicht mein Problem. Mein Problem ist, dass die Banner für das Team da sind. Deswegen denke ich, dass ich sie da lassen würde«, sagte Klopp. »Ich verstehe, dass die Fans handeln und ihren Ärger zeigen wollen, das verstehe ich. Aber wir sollten nicht vergessen, was ich schon gesagt habe: Das Team hatte damit nichts zu tun. Und in so einem Moment entziehen sie dem Team die Unterstützung.« (dpa)