Düsseldorf (dpa) - Der Frust saß tief bei den Düsseldorfer Profis. »Das fühlt sich wie eine Niederlage an«, sagte Außenspieler Erik Thommy nach dem in letzter Minute verpassten Sieg beim 1:1 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt.
Mit einem beherzten Auftritt hatten die abstiegsbedrohten Rheinländer ihrem neuen Trainer Uwe Rösler fast einen perfekten Einstand beschert, da riss ein Treffer in der Nachspielzeit von Timothy Chandler (90.+3 Minute) alle Fortunen aus den Träumen. »Das Ergebnis ist natürlich enttäuschend. Ein Sieg wäre verdient gewesen«, meinte Fortunas Vorstand Sport Lutz Pfannenstiel, nachdem Kaan Ayhan die Gastgeber in der 78. Minute in Führung gebracht hatte.
»Das war genau das, was wir uns erhofft hatten. Das Tempo war höher, der Zug zum Tor stärker und die Körpersprache eine ganz andere«, befand Düsseldorfs Clubchef Thomas Röttgermann nach einer engagierten Partie seiner Mannschaft, die erstmals seit vier Jahren nicht von Friedhelm Funkel betreut wurde. Die Handschrift des neuen Trainers sei deutlich zu sehen gewesen.
Trotz der spektakulären und emotionalen Trennung von Funkel wurde der neue Chefcoach der Fortuna mit großer Unterstützung und viel Beifall empfangen. Kritische Aktionen und Proteste aus dem Fanblock blieben aus. Mannschaft uns Trainer hatten von Beginn an großen Rückhalt im Publikum. »Das hat der Mannschaft Sicherheit gegeben. Die Fans haben uns super geholfen«, sagte Rösler.
Der neue Coach hatte einige Veränderungen vorgenommen und setzte im zentralen Mittelfeld gleich auf Neuzugang Valon Berisha, der von Lazio Rom ausgeliehen wurde. Zudem stärkte der neue Trainer die Außenpositionen, wo Erik Thommy und Nana Ampomah für Belebung sorgen sollten. Außerdem standen die Außenverteidiger sehr hoch und schalteten sich häufiger in die Offensive ein.
Die Gastgeber gingen auch durchaus mit mehr Mut in die Partie, hätten aber bereits in der 7. Minute bei einem Schuss von Chandler in Rückstand geraten können. Auch Kevin Stöger, der erstmals nach langer Verletzungspause wieder in der Startelf stand, brachte mehr Struktur ins Spiel.
In der insgesamt mäßigen Partie hielten die Düsseldorfer vor allem die gefährlichen Außen der Gäste gut in Schach und hatten in Florian Kastenmeier, der den noch verletzten Zack Steffen weiterhin vertrat, einen aufmerksamen Torhüter.
Die Frankfurter, die kurzfristig auf Bas Dost (Magenprobleme) verzichten mussten, zeigten nach dem 2:0-Sieg gegen RB Leipzig eine enttäuschende Leistung. »Das war ein absolut glücklicher Punkt. Die Düsseldorfer haben durch die neuen Impulse eine gute Leistung gezeigt«, sagte Eintracht-Coach Adi Hütter. »Ansonsten wollen wir den Mantel des Schweigens über die Leistung meiner Mannschaft legen«.
Ein abgefälschter Freistoß in der 78. Minute von Abwehrchef Ayhan schien die Düsseldorfer auf den Erfolgsweg zu bringen. Doch in der Nachspielzeit wurde der Ausgleichstreffer von Chandler nach Videoentscheid anerkannt - damit war der perfekte Einstand für Rösler dahin.