Den Verantwortlichen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) um Hans-Joachim Watzke sind die gelben Filzkugeln in den vergangenen Wochen wohl zu oft um die Ohren geflogen. Sie knicken ein: Es wird keinen Investor in der DFL geben.
Das ist ein bemerkenswerter Sieg für die Fankurven der Nation und zeigt, dass eine hartnäckige Protestkultur durchschlagenden Erfolg haben kann. Wofür diese Rolle rückwarts der DFL ebenfalls spricht: Dass die Fans im modernen Fußball – zumindest in Deutschland – anders als häufig propagiert sehr wohl mitsprechen können.
Vielleicht war der peinliche Auftritt von Hannover-Patron Martin Kind am Montag in der ARD-Talkshow »Hart aber fair« der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Schließlich war es das undurchsichtige Abstimmungsverhalten von Kind, das die Fan-Proteste immer mehr ausufern ließ. Hatte er sich wirklich den Vorgaben des Vereins widersetzt, eigenwillig für einen Investoren-Einstieg gestimmt, so für die entscheidende Stimme zur Zwei-Drittel-Mehrheit gesorgt und damit praktisch die heilige 50+1-Regel ad absurdum geführt?
Vermutlich schon. Sonst hätte Kind dem sich immer mehr zuspitzenden Thema mit einer klaren Aussage wie »Ich habe für das gestimmt, was der Verein beschlossen hat« etwas Wind aus den Segeln nehmen können. Unter diesen dubiosen Umständen ist es eine gute Nachricht, dass es heißt: Spiel, Satz und Sieg für die Tennisbälle.