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»Il Pistolero«: Herthas Hoffnung auf »Qualitätssteigerung«

Nach dem Gänsehaut-Empfang bei Hertha BSC will Krzysztof Piatek nun auch erstmals seinen besonderen Torjubel im Trikot der Berliner zeigen. Der polnische Stürmer darf im Pokal auf sein Startelf-Debüt hoffen. Sein Trainer erwartet einiges vom Ex-Milan-Profi.

Hoffnungsträger
Neuzugang Krzysztof Piatek (r) und Dodi Lukebakio von Hertha umarmen sich nach Spielende. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
Neuzugang Krzysztof Piatek (r) und Dodi Lukebakio von Hertha umarmen sich nach Spielende. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Berlin (dpa) - Jürgen Klinsmann geriet regelrecht ins Schwärmen. Beim müden 0:0-Kick gegen den FC Schalke 04 sorgte Hertha-Neuzugang Krzysztof Piatek als offensiver Lichtblick zumindest für etwas Schwung - und lässt den Ex-Bundestrainer auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen.

»Er bringt uns eine Qualitätssteigerung innerhalb unseres Kaders«, sagte Klinsmann über den polnischen Nationalstürmer. »Dass er ein Torjäger ist, hat er seit Jahren unter Beweis gestellt. Er ist hungrig, er hat eine Präsenz, er weiß, wo er hinzulaufen hat, wo die Bälle runterkommen. Das gibt der Mannschaft viel Zutrauen.«

Die Fans des Hauptstadtclubs bereiteten dem 23-Millionen-Euro-Mann vom AC Mailand einen Gänsehaut-Empfang. Als Piatek in der 63. Minute sein Debüt für Hertha gab, erhoben sich die Zuschauer von ihren Plätzen und waren lauter als bei jeder anderen Szene des Partie fast ohne sonstige Höhepunkte. »Es war ein großartiges Gefühl«, berichtete der 24-Jährige auf englisch und sagte in seiner Muttersprache: »Ich bin sehr glücklich hier zu sein und hoffe, dass wir etwas Riesiges mit Hertha auf die Beine stellen. Denn dieses Projekt und das alles sieht wirklich sehr vielversprechend aus.«

Piatek soll ein Eckpfeiler des Vorhabens sein, Hertha zum von Investor Lars Windhorst erträumten »Big City Club« zu machen und mittelfristig zur Fußball-Elite zu gehören. Der Alltag für Klinsmann & Co. heißt aber trotz der Transferoffensive für mehr als 75 Millionen Euro im Winter erst einmal weiter Abstiegskampf. »Punkten, punkten, egal wie«, gab der Coach als Motto für die auf defensive Stabilität gepolte Ausrichtung aus. Auch die größeren Clubs »müssen sich erstmal die Zähne ausbeißen an uns«.

Europapokalanwärter Schalke fand kein Mittel gegen die engmaschige Hertha-Verteidigung. Dies dürfte Anhänger von Offensivfußball auch für das Pokalduell beider Teams am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) auf Schalke wenig Erbauliches erwarten lassen.

Zumindest Piatek kann im Achtelfinale aber auf seinen ersten Startelf-Einsatz hoffen. »Er ist im Schwung, er hat vor ein paar Tagen noch für den AC Mailand im Pokal gespielt. Der brennt«, sagte Klinsmann. »Er ist jetzt angekommen, und dann schauen wir, dass er sich gleich wohlfühlt in Berlin, was ich als kein Problem sehe und dann ist mit ihm zu rechnen am Dienstagabend.« Dass Piatek beginnen werde, sei »gut möglich«.

Dann will der Pole erstmals im Hertha-Trikot seinen patentierten Torjubel präsentierten: »Il Pistolero«, wie er in Italien nach einiger Zeit genannt wurde, ahmt mit seinen Fingern jeweils eine Pistole nach, mit denen er in die Luft schießt. In der Serie A erzielte Piatek für den CFC Genua und Milan 26 Tore, in der polnischen Nationalmannschaft traf er fünfmal in zehn Spielen.

Bei Mailand erhielt er im Winter durch Zlatan Ibrahimovic neue Konkurrenz, so dass sich Piatek unter dem früheren Stürmer Klinsmann bei Hertha weiterentwickeln will. »Er hat heute schon seinen Plan für meine Zukunft hier vorgestellt«, sagte der Torjäger. »Ich habe die Hoffnung, dass er mit seiner Erfahrung auch als Stürmer mir helfen wird mich weiter zu entwickeln, und das ist das Wichtigste.«

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