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Hochklassige Viertelfinals in Stuttgart

Australische Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty trifft bei ihrem Stuttgart-Debüt im Halbfinale auf Ukrainerin Jelina Switolina, die Titelverteidigerin Petra Kvitova bezwingt.

Die Nummer fünf der Welt, Jelina Switolina aus der Ukraine, erreicht beharrlich kämpfend das Halbfinale in Stuttgart.  FOTO: WEB
Die Nummer fünf der Welt, Jelina Switolina aus der Ukraine, erreicht beharrlich kämpfend das Halbfinale in Stuttgart. FOTO: WEBER/EIBNER
Die Nummer fünf der Welt, Jelina Switolina aus der Ukraine, erreicht beharrlich kämpfend das Halbfinale in Stuttgart. FOTO: WEBER/EIBNER

STUTTGART. Was für ein Viertelfinale! Jedes einzelne Match am Freitag beim Damen-Tennisturnier in Stuttgart war so hochklassig, dass es gut und gerne auch ein Finale bei einem Grand-Slam-Turnier hätte sein können. Sechs Top-10-Spielerinnen mischten mit und eine jede kämpfte uneingeschränkt sportlich hochwertig und mit all ihren Finessen um den Einzug ins Halbfinale des 44. Porsche Grand Prix.

Schade, dass die großen sportlichen Momente keine Zuschauer live vor Ort miterleben durften und dass auch für die Hauptdarstellerinnen nur die effektvollen Lichtspiele in der Halle etwas für Stimmung sorgten. Dabei zeigten die Spielerinnen wirklich grandioses Tennis. Gerade so, als ob sie sich dafür bedanken wollten, dass der Ausrichter es ihnen auf diesem Level überhaupt ermöglicht hatte, ihrer Profession nachgehen zu können.

Das begann schon mit dem ersten Match des Tages. Das gewann die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty aus Australien bei ihrem Stuttgart-Debüt mit einer atemberaubenden Energieleistung gegen die extrem starke Tschechin Karolina Pliskova erst im dritten Satz. Nach ihrem 2:6, 6:1, 7:5-Sieg sagte das absolute Bewegungs- und Balltalent »Ash« denn auch selbst: »Ein unglaubliches Match. Karolina war eine echt harte Gegnerin. Mir hat geholfen, dass ich bis zum Ende an mich geglaubt habe.« Trotz ihrer fiesen Rückhand-Sliceschläge, mit denen sie die Tschechin immer wieder in Bedrängnis brachte, nutzte sie nur fünf von 19 Breakchancen. So schlug die Weltranglisten-Neunte Pliskova in dem technisch brillanten Spiel beim 5:4 im dritten Satz schon zum Matchgewinn auf, als Barty die Partie im letzten Augenblick doch noch drehte und somit ins Halbfinale einzog.

Aus für deutsche Doppel

Sofort gratulierte ihre Familie ihr auch zum 25. Geburtstag, denn in Down Under war da der Samstag schon angebrochen und Barty sagte: »Ich genieße solche Herausforderungen wie auch die, nun an meinem Geburtstag erneut zu spielen.« An ihrem Ehrentag heute trifft die top gesetzte Barty, die auch im Doppel im Halbfinale steht, auf Jelina Switolina aus der Ukraine. Die 26-Jährige, die tags zuvor Angelique Kerber bezwungen hatte, besiegte in einem bewundernswerten Spiel Titelverteidigerin Petra Kvitova nach über zweieinhalb Stunden mit 6:7 (4:7), 7:5, 6:2. Die Nummer fünf der Welt wehrte beharrlich kämpfend gegen die fünf Jahre ältere Nummer zehn der Welt zwei Matchbälle ab und blieb bis zum Schluss extrem explosiv, bis sie ihren eigenen vierten Matchball auch verwandelte. »Ich hatte ein großes Match erwartet, aber nicht gedacht, dass es so schwierig und so hart wird. Aber mein Schlüssel zum Erfolg war, dass ich wirklich um jeden Ball gekämpft habe«, zeigte sich Switolina fast erstaunt über sich selbst.

In der unteren Tableau-Hälfte trumpfte im Gegensatz dazu fast im Eilzugtempo die Weltranglisten-Dritte Simona Halep aus Rumänien auf. Mit einem 6:1, 6:4-Sieg gegen die Russin Ekaterina Alexandrova zog auch sie ins Halbfinale ein und sagte: »Ich habe so auf die Matches in Stuttgart hingefiebert und hatte richtig Lust zu spielen. Das ist so ein tolles Turnier, auch in dieser schwierigen Zeit.«

Ihr Aus im Doppel-Viertelfinale hatten zuvor die deutschen Titelverteidigerinnen Mona Barthel und Anna-Lena Friedsam erlebt sowie das deutsche Spitzenpaar Paar Angelique Kerber und Andrea Petkovic. (GEA)