»Ich schätze mich als sehr, sehr glücklich, dass ich mehr als zwei Jahrzehnte meines Lebens professionell Tennis spielen konnte«, sagte der mittlerweile 40 Jahre alte gebürtige Hamburger beim Masters-Series-Turnier in Indian Wells, bei dem er Turnierdirektor ist.
Sein letztes Match bestritt Haas am 1. August 2017 in Kitzbühel, wo er in der ersten Runde gegen Jan-Lennard Struff verlor. »Der Sport hat mir wertvolle Freundschaften ermöglicht, ich konnte die ganze Welt bereisen, ich hatte die Chance, mir wunderbare Erinnerungen zu schaffen«, sagte Haas, der sich bei seiner Familie und den Fans für die jahrelange Unterstützung bedankte und auf dem Platz seinen Kumpel Roger Federer nach dessen Halbfinal-Einzug herzlich umarmte. »Ein Typ und überragender Spieler beendet seine Karriere. Chapeau«, twitterte Fußball-Nationalspieler Toni Kroos von Real Madrid.
Durch das Tennis habe er gelernt, »Herausforderungen anzunehmen, sich zurückzukämpfen und sie schließlich zu bewältigen«, sagte Haas. Zuletzt hatte es teilweise verwirrende Aussagen zu dem Thema gegeben. Haas hatte schon Mitte Februar in einem Interview der kalifornischen Zeitung »Desert Sun« quasi seinen Rücktritt erklärt. Sein Management relativierte die Aussagen, doch auch der »Süddeutschen Zeitung« sagte Haas vor wenigen Tagen: »Es ist eigentlich vorbei. Ich denke nicht, dass ich nochmal irgendwo auftauchen werde auf der Tour.«
Haas war 2002 die Nummer zwei der Weltrangliste, er hat 15 Titel auf allen Belägen gefeiert, stand in vier Grand-Slam-Halbfinals und gewann 2000 in Sydney Olympia-Silber. Während seiner Karriere wurde er aber immer wieder von Verletzungen gestoppt und musste sich insgesamt neun Operationen unterziehen.