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Grozer hofft auf Olympia-Happy-End: »Es muss flutschen«

Georg Grozer ist die Ausnahmefigur im deutschen Volleyball. Sein letztes Ziel mit der Nationalmannschaft ist die Qualifikation für Olympia in Tokio. Spätestens danach ist Schluss auf internationaler Bühne. In Berlin setzt Grozer auf besonderen Rückhalt.

Georg Grozer
Will unbedingt zu Olympia nach Tokio: Volleyball-Star Georg Grozer. Foto: Vdb/Ronald Hoogendoorn/CEV/ANP/dpa
Will unbedingt zu Olympia nach Tokio: Volleyball-Star Georg Grozer. Foto: Vdb/Ronald Hoogendoorn/CEV/ANP/dpa

Berlin (dpa) - Georg Grozer hat sich Verstärkung geholt. Der deutsche Volleyball-Star will bei der Tokio-Qualifikation in Berlin nicht auf familiären Rückhalt verzichten und wird von seinen beiden Töchtern unterstützt.

Im Idealfall erleben Leana und Loreen vom 5. Januar an die Verwirklichung des Olympia-Traums ihres Papas mit. Im für Grozer schlimmsten Fall werden die beiden Mädchen Zeuge, wie ihr Vater das letzte Mal für die Nationalmannschaft schmettert.

»Das spielt für mich eine große Rolle«, sagte der 35 Jahre alte Diagonalangreifer der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, ob ihn diese letzte Chance auf das Traumziel Tokio beschäftige. »Ich wäre dankbar und glücklich über die Olympia-Teilnahme. Dann wäre mir mehr gelungen, als ich erhofft hatte. Es wäre wunderschön, meine Karriere in der Nationalmannschaft bei Olympia zu beenden.«

2012 war Grozer schon einmal bei den Ringespielen dabei. Von der Atmosphäre und Begeisterung schwärmt der Russland-Legionär von Zenit St. Petersburg noch heute. »Egal, um wie viel Uhr wir gespielt haben, die Halle war voll«, erinnerte er sich. 2016 bei der Qualifikation für Rio waren die Ränge in der Max-Schmeling-Halle ebenfalls voll. Im Thriller gegen Weltmeister Polen vergab Mittelblocker Phillip Collin sogar einen Matchball. Die Reise zum Zuckerhut fiel aus.

Auf Grozer liegt wegen seiner Schlagkraft die Hauptlast im Angriff. Eine so prägende Figur wie er ist im deutschen Volleyball einmalig. Nach der Enttäuschung von Berlin 2016 nahm sich der gebürtige Ungar eine längere Auszeit von der Nationalmannschaft. Zwei Jahre wollte er sich die Doppelbelastung ersparen, doch der neue Bundestrainer Andrea Giani überredete ihn zum Comeback schon zur EM 2017. Sensationell gewann Deutschland damals Silber - mit Grozer.

Den Modellathleten in Topform braucht Giani auch in Berlin. »Georg ist für uns unersetzlich, er hat eine Qualität, wie es sie sonst kaum auf der Welt gibt«, lobte der frühere italienische Weltklassespieler seine Ausnahmefigur, die für ihre Professionalität hoch geachtet ist. Kapitän und Zuspieler Lukas Kampa sagte über seinen Kumpel: »Georg wird uns nicht alleine durch die Qualifikation prügeln, er kann aber auf Topniveau den Unterschied machen und uns extra Energie geben.«

Die weite Anreise zur Vorbereitung der deutschen Mannschaft schlauchte Grozer anfangs noch. Am zweiten Weihnachtstag war er im russischen Pokal-Finale gefordert, ehe er sich in den Flieger nach Düsseldorf setzte. Von dort ging es weiter nach Moers, wo er seine beiden Töchter einsammelte und mit ihnen nach Berlin aufbrach. Seit dem 27. Dezember ist Grozer in der Hauptstadt und arbeitet mit seinen Teamkollegen am Olympia-Ziel.

»Herz und Kopf müssen funktionieren«, befand der Altstar, der 2007 sein Debüt in der Nationalmannschaft feierte. »Es ist wichtig, gut zu starten und in den Rhythmus zu kommen. Wir wollen nicht die Last eines schlechten Spiels zu Beginn mit uns rumschleppen.« Nach den Tschechen am 5. Januar (19.30 Uhr/Sport1) warten in der Vorrunde noch Belgien und Slowenien. Nur der Turniersieger tritt die Reise nach Tokio an. »Es muss flutschen«, meinte Grozer über den ersehnten Weg nach Japan.

Deutscher Kader

DVV-Mitteilung zum vorläufigen Kader

Olympia-Statistik

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