SAKHIR. Die vorletzte Startplatz-Jagd des Jahres droht für die Formel 1 zur hektischen Lotterie zu werden.
Auf dem ovalartigen Mini-Kurs in Bahrain dürften die 20 Piloten am heutigen Samstag (18.00 Uhr/RTL und Sky) in einem dichten Getümmel um die Pole Position fahren, bei einer Runde von nur 55 Sekunden wird jeder Fehler hart bestraft. »Es gibt nicht viel Raum für die Autos auf der kurzen Strecke«, sagte Ferrari-Pilot Sebastian Vettel.
Die ungewohnten Bedingungen auf der bislang nicht von der Formel 1 befahrenen Außenstrecke des Bahrain International Circuit werden auch für die Strategen eine große Herausforderung. Den besten Zeitpunkt und die größte Lücke im Gedränge für eine schnelle Runde zu finden, ist in Sakhir ziemlich schwierig.
Favorit ist wie so oft Mercedes. Diesmal aber sitzt nicht Weltmeister Lewis Hamilton im Silberpfeil, sondern Landsmann George Russell. Der 22-Jährige vertritt den mit Corona infizierten Superstar und fuhr am Freitag prompt in beiden Trainings die Bestzeit. Dagegen tat sich der Finne Valtteri Bottas erneut schwer, nachdem er seinen Mercedes früh beschädigt hatte.
Hoffnungen auf Startplatz eins kann sich auch Red-Bull-Fahrer Max Verstappen machen. Der Niederländer wurde bei den Proberunden jeweils Zweiter hinter Russell. Allerdings verwies der 23-Jährige zuvor auf den hohen Vollgas-Anteil der Strecke. »Das wird nur den Autos helfen, die viel Leistung haben«, sagte Verstappen. Der Honda-Motor gilt eher nicht als Stärke des Red Bull.
Abgeschlagen ist einmal mehr das Ferrari-Duo. Vettel leistete sich im Training mehrere Dreher, Teamkollege Charles Leclerc musste nach Problemen mit der Antriebswelle an seinem Auto früher Feierabend machen. Keine guten Vorzeichen für das Rennen am Sonntag.
Dann werden gleich zwei Piloten ihr Grand-Prix-Debüt geben. Der Brasilianer Pietro Fittipaldi springt bei Haas für Romain Grosjean ein, der in der Vorwoche schwer verunglückt war und verletzt pausiert. Bei Williams vertritt der Brite Jack Aitken den zu Mercedes ausgeliehenen Russell. (dpa)