AUSTIN. Nur zu gerne würde es Sebastian Vettel im Endspurt der Formel-1-Saison wieder auf die Pole Position schaffen.
»Ich kann insgesamt nicht damit zufrieden sein, wie das Qualifying für mich in diesem Jahr gelaufen ist«, sagte der viermalige Weltmeister vor dem Großen Preis der USA selbstkritisch. Das teaminterne Ferrari-Duell mit Charles Leclerc hat der 32-Jährige aus Heppenheim öfter verloren als gewonnen. Heute (22.00 Uhr/RTL und Sky) bietet sich nun die drittletzte Chance, seinen jungen Stallrivalen bei der Jagd nach der schnellsten Qualifikationsrunde zu bezwingen.
»Charles hat einen sehr guten Job im Qualifying gemacht«, lobte Vettel den 22-Jährigen. Siebenmal stand Leclerc seit Saisonbeginn auf dem ersten Startplatz - so oft wie kein anderer. Vettel schaffte das nur zweimal, schneller als der Rest des Feldes zu sein. Vor allem zuletzt dominierte die Scuderia bei der Zeitenjagd und konnte sich so sechsmal nacheinander den Platz an der Spitze sichern. Allerdings reichte es anschließend nur in drei Rennen zu einem Sieg. »Das Ziel für die letzten Rennen ist, dass wir einen guten Samstag und Sonntag haben«, sagte Vettel und spielte damit auf diese Schwäche an.
»Wir haben die Lücke im Qualifying geschlossen, aber im Rennen gibt es sie noch«, merkte Vettel an und gab den Plan für die Zukunft aus: »Unser Ziel ist zu gewinnen. Nicht einmal aus Glück, sondern jedes Rennen der klare Favorit zu sein. Das sind wir im Moment noch nicht.«
Der WM-Titel dürfte nach dem Grand Prix am Sonntag (20.10 Uhr) erneut an Lewis Hamilton im Mercedes gehen. Der Rekordsieger in Austin (fünf Erfolge) benötigt nur noch einen achten Rang um das zu bestätigen, was seit Wochen feststeht: Dass der Brite zum sechsten Mal Weltmeister wird. Im Vorjahr ging der 34-Jährige in Texas als Erster ins Rennen und weiß bestens, wie er seinen Silberpfeil um den 5,513 Kilometer langen Circuit of the Americas steuern muss.
»Es ist keine einfache Strecke, um hier alles richtig zu machen«, sagte Vettel. Im Training hatte der Hesse am Freitag noch einige Probleme und musste sich mit dem vierten Rang begnügen. Kurz vor Ende der Übungseinheiten leistete er sich zudem einen Dreher. Ganz vorne landete Hamilton und verdrängte Leclerc um gut drei Zehntelsekunden auf den zweiten Platz. (dpa)