Sinsheim (dpa) - Die TSG 1899 Hoffenheim noch immer in der Findungsphase, der FC Augsburg im Flow: In der Freitagabend-Partie (20.30 Uhr/DAZN) der Fußball-Bundesliga sind die Kraichgauer gefordert, bei ihren Fans mal wieder für gute Stimmung zu sorgen.
Die Heim-Bilanz in Sinsheim ist alles andere als glanzvoll. Zuletzt gab es dort ein 1:5 gegen den FSV Mainz 05 und ein 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf. »Wir haben einen total anderen Kader als letztes Jahr«, erklärte Trainer Alfred Schreuder vor dem Auftakt des 15. Spieltags mal wieder und beteuerte: »Wir sind grundsätzlich mit der Entwicklung sehr zufrieden.«
Nach einem schwierigen Saisonstart unter dem Nachfolger von Julian Nagelsmann folgte ein Zwischenhoch mit fünf Siegen in Serie - unter anderem beim FC Bayern München. Jetzt ist die TSG seit drei Spielen sieglos. In der PreZero Arena hat der Tabellenachte auch schon zweimal ein 0:3 (gegen den SC Freiburg und Borussia Mönchengladbach) abgeliefert. Wo der Spektakel-Fußball abgeblieben ist? »Grundsätzlich spielen wir offensiv«, sagte Schreuder und forderte seine Mannschaft auf, dominanten Fußball zu zeigen.
Defensiv müssten die Hoffenheimer auch besser stehen als zuletzt beim 1:3 in Leipzig, wo Torhüter Oliver Baumann ein Debakel verhinderte: Gegen Augsburg kann die TSG wieder auf ihre Defensiv-Routiniers Kevin Vogt und Benjamin Hübner zurückgreifen. Kapitän Vogt litt zuletzt unter einer Wadenverletzung, Hübner unter einem Infekt. »Hübner ist ein extremer Gewinner«, sagte Schreuder. Der niederländische Coach verglich den Abwehrspieler in seiner Bedeutung für die Kraichgauer sogar mit einem Rekordnationalspieler und Ex-Weltmeister: »Wenn Lothar Matthäus früher auf dem Platz stand, hat sich Deutschland auch besser gefühlt.« Außerdem ist Nationalspieler Sebastian Rudy nach seiner Gelb-Sperre wieder einsatzbereit.
Der Tabellenzwölfte aus Augsburg will mit seinem Lauf einen Rekord einstellen. Gewinnt das Team von Trainer Martin Schmidt, dann hat es in fünf Partien 13 Punkte geholt - das gelang dem FCA in der Bundesliga bislang erst einmal, nämlich von Ende November bis Ende Dezember 2015. »Wir strotzen vor Gier und Mut«, sagte Schmidt.
Das war in Augsburg in dieser Saison schon ganz anders. Nach einem mäßigen Saisonstart und dem sportlichen Tiefpunkt beim 1:5 in Mönchengladbach Anfang Oktober sowie dem Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz zwei Spiele später gelang die Trendwende. »Nach dem Gladbach-Spiel ist einfach ein Ruck durch die Mannschaft gegangen«, sagte Kapitän Daniel Baier. »Ab dem Bayern-Spiel haben wir jetzt eigentlich nur echt geile Leistungen gezeigt. Andere Mannschaften haben uns, was Qualität betrifft, was voraus. Aber wir können es mit Teamleistung wettmachen.«