DANZIG. Die deutschen Handballer treffen im WM-Viertelfinale am Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF) auf Olympiasieger und Rekordweltmeister Frankreich. Mit starken Auftritten und fünf Siegen aus sechs Spielen hat das DHB-Team überraschend zarte Medaillenhoffnungen geweckt. Das sind die fünf Mutmacher für einen Einzug ins Halbfinale.
- Die Torhüter
Ohne einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten ist ein Sieg gegen die Franzosen nahezu unmöglich. Doch Deutschland besitzt allen Grund zur Hoffnung, dass Anführer Andreas Wolff am Mittwoch wieder abliefern wird. Mit einer Fangquote im bisherigen Turnierverlauf von fast 40 Prozent weckt der Keeper Erinnerungen an seine unglaubliche Form beim EM-Coup 2016. Auch sein Vertreter, Shootingstar Joel Birlehm, hatte übrigens schon seine WM-Momente.
- Der Spielmacher
Juri Knorr führt klug Regie und schlüpft immer wieder selbst in die Hauptrolle. Der Jüngste im DHB-Team ist bei seinem dritten großen Turnier zum unumstrittenen Chef im deutschen Angriff aufgestiegen. Der erst 22-Jährige glänzt mit einer tollen Übersicht und gewaltiger Torgefahr (37 Tore), in allen drei Hauptrundenspielen avancierte er zum besten deutschen Werfer.
- Der Trainer
Wer Alfred Gislason in diesen Tagen beobachtet, sieht einen in sich ruhenden Trainer. Der 63-Jährige, der bei seinen so erfolgreichen Stationen in Magdeburg und Kiel Titel am Fließband sammelte, färbt mit seiner Coolness auf seine unerfahrene Mannschaft ab. Der Isländer lässt die Spieler von der Leine, diese zahlen es ihrem Coach zurück.
- Das Tempospiel
Exakt 200 Tore erzielte Deutschland in den ersten sechs WM-Spielen, der Durchschnitt von beachtlichen 33,3 Toren pro Spiel ist auch auf das gewaltige Tempo zurückzuführen. Auf den Faktor muss das Team auch gegen die Franzosen setzen. Denn wenn die massive französische Defensive um Abwehrchef Luka Karabatic erst mal steht, dürfte es für die deutsche Mannschaft im Positionsangriff schwer werden.
- Der Teamgeist
Gislason wird nicht müde, den »Riesencharakter« seines Teams zu loben. Und tatsächlich herrscht in der und rund um die Mannschaft eine Atmosphäre, wie es sie lange nicht mehr gegeben hat. Flache Hierarchien sorgen für ein gutes Klima. Jeder Spieler hat eine feste Rolle und wird enorm wertgeschätzt. (SID)