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Enttäuschung pur: Handball-Frauen verpassen WM-Halbfinale

Die deutschen Handballerinnen stehen bei der WM vorerst mit leeren Händen da. Durch die Niederlage gegen Norwegen verpasst die DHB-Auswahl das Halbfinale und spielt nur um Platz sieben. Der muss jetzt her, um die Chance auf Olympia 2020 zu wahren.

Niederlage
Die deutschen Handballerinnen um Emily Bölk (2.v.r) konnten sich nicht gegen die Norwegerinnen durchsetzen. Foto: Marco Wolf/wolf-sportfoto/dpa
Die deutschen Handballerinnen um Emily Bölk (2.v.r) konnten sich nicht gegen die Norwegerinnen durchsetzen. Foto: Marco Wolf/wolf-sportfoto/dpa

Kumamoto (dpa) - Die deutschen Handball-Frauen haben sich den Traum von der ersten WM-Medaille seit zwölf Jahren nicht erfüllen können und müssen weiter um ihre Olympia-Chance zittern.

Die DHB-Auswahl verlor in Kumamoto ihr letztes WM-Hauptrundenspiel gegen Rekord-Europameister Norwegen mit 29:32 (16:17) und schloss die Gruppe I mit 5:5 Punkten als Vierter ab. Das Team von Bundestrainer Henk Groener muss nun am Freitag das Platzierungsspiel gegen Schweden gewinnen, um sich das erhoffte Ticket für die Olympia-Ausscheidung im März 2020 zu sichern.

»Es ist natürlich enttäuschend, dass wir es nicht geschafft haben«, sagte Groener zum verpassten Halbfinaleinzug. »Wir waren aber auch nicht gut genug. Das ist sehr schade. Man hat gemerkt, dass die Mädels richtig müde waren. Jetzt müssen wir uns gut auf das letzte Spiel vorbereiten.«

Gruppensieger Norwegen trifft im Halbfinale auf Spanien. Den zweiten Endspiel-Teilnehmer ermitteln Olympiasieger Russland und die Niederlande. Das Spiel um Platz fünf bestreiten Serbien und Montenegro. »Enttäuschung pur«, schilderte Kapitänin Kim Naidzinavicius die Gefühlslage. »Wir starten so gut ins Turnier, und wenn es drauf ankommt, rufen wir unsere Leistung nicht mehr ab.«

Schon ein Remis gegen Norwegen hätte der deutschen Mannschaft, die in Rückraumspielerin Emily Bölk (6 Tore) ihre beste Werferin hatte, zum Einzug ins Halbfinale gereicht. Doch ähnlich wie bei der dramatischen 28:29-Niederlage gegen Serbien am Montag leistete sich das DHB-Team zu viele Fehler. »Wir haben in der Abwehr nicht gut gestanden und uns im Angriff sehr schwer getan«, analysierte Torfrau Dinah Eckerle. »Das es so gelaufen ist, ist sehr bitter.«

Hinzu kam, dass Linkshänderin Alicia Stolle bereits nach 13 Minuten unglücklich umknickte und erst in der Schlussphase auf das Parkett zurückkehren konnte. Norwegen nutzte den kurzen Schockzustand im deutschen Team aus und wandelte einen 9:10-Rückstand in eine 14:10-Führung um.

Dank etlicher Paraden von Eckerle schaffte der EM-Zehnte bis zur Pause aber wieder den Anschluss. Doch nach dem Wechsel folgte eine weitere Schwächeperiode. Innerhalb von nur fünf Minuten zog Norwegen auf 22:17 davon, weil die deutsche Mannschaft im Angriff zu hektisch agierte. Einzig Bölk sorgte mit ihren Treffern in dieser Phase dafür, dass die Partie nicht früher entschieden war.

Nach einem 25:30-Rückstand startete die DHB-Auswahl eine Aufholjagd und durfte beim 29:30 auf eine Wende hoffen. Die blieb jedoch aus, weil es zu viele einfache Fehler und Ballverluste gab.

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