Frankfurt/Main (dpa) - Nach einer Berg-und-Tal-Fahrt durch die Fußball-Saison fordert Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter eine Kehrtwende.
»Es muss was passieren«, mahnte der Österreicher vor dem letzten Gruppenspiel der Europa League am Donnerstag (18.55 Uhr/DAZN) gegen Vitoria Guimaraes eindringlich. »Ziel ist zu gewinnen und in die K.o.-Runde zu kommen. Wir können wieder etwas ganz Großes erreichen für den Club«, sagte er. »So ein Erfolgserlebnis kann für die letzten Spiele in diesem Jahr eine Initialzündung sein.« Mit einem Erfolg würden die Hessen sicher im Europacup überwintern.
Eine Ergebnis-Krise in der Bundesliga und eine Tor-Flaute in der Sturm-Abteilung stärkten das Selbstbewusstsein nicht gerade. In den vergangenen vier Liga-Partien kassierte die Eintracht drei Niederlagen und zuletzt nur einen Punkt gegen Hertha BSC (2:2). »Wenn wir 1:2 verloren hätten, wäre das für das Spiel gegen Guimaraes fatal gewesen«, meinte der Coach. Die Moral und physische Leistung habe gegen die Berliner gestimmt. Deshalb sei ihm »nicht angst und bange« vor dem schon 20. und Europacup-Spiel der Eintracht in diesem Jahr, die 2018/19 im Triumphzug bis ins Halbfinale gekommen war.
»Wir werden alles tun, dass es für uns und unsere Fans eine fantastische Nacht wird«, versprach Frankfurts portugiesischer Torjäger Goncalo Paciencia. »Jetzt haben wir die Möglichkeit, erneut Geschichte für den Verein zu schreiben«, meinte er. Paciencia wird mit Landsmann André Silva das Angriffsduo bilden und versuchen, nach sechs Partien mal wieder einen Stürmer-Treffer zu verbuchen. »Ich denke, dass der Knopf bald wieder aufgeht«, meinte Hütter. Wieder eine Option für ihn sind gegen die Portugiesen die zuletzt verletzten Mittelfeldspieler Sebastian Rode und Mijat Gacinovic.
»Vitoria hat keine schlechte Mannschaft, ist technisch sehr, sehr gut«, sagte Rode. »Sie sind zwar schon ausgeschieden, wollen sich aber sicher nicht abschlachten lassen und noch einmal ein gutes Gesicht zeigen.« Immerhin trotzte Guimaraes sowohl dem FC Arsenal als auch Standard Lüttich jeweils ein 1:1 ab und machte es der Eintracht beim 1:0 im Hinspiel schwer.
Den Frankfurtern könnte auch noch ein Remis zum Weiterkommen reichen. Bei einem Sieg von Lüttich gegen die Briten hätten alle drei Clubs zehn Punkte. In diesem Fall würden die Tordifferenz und der direkte Vergleich über das Weiterkommen in die K.o.-Runde entscheiden. »Die Situation in der Gruppe ist sehr kompliziert, aber wir wollen nicht rechnen, sondern unbedingt gewinnen«, meinte Hütter.
Immerhin gewann seine Truppe vor zwei Wochen beim FC Arsenal mit 2:1. »Für uns gilt es, unsere Leistung auf den Platz zu bringen. Dann bin ich mir sicher, dass wir gewinnen werden«, sagte Rode. Auch für Paciencia ist trotz der zuletzt mageren Ausbeute in der Bundesliga das Besinnen auf die eigene Stärke wichtig. »Das Spiel müssen wir gewinnen. Das ist eine Chance, die wir uns mit dem Sieg in London hart erarbeitet haben«, meinte er. »Wir müssen zeigen, dass wir der Chef sind.«