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Eintracht feiert Tor-Phänomen Chandler

Seit 50 Jahren ist Eintracht Frankfurt nicht mehr so erfolgreich in eine Bundesliga-Rückrunde gestartet. Mit dem 5:0 gegen den FC Augsburg erhöhten die Hessen das Punktekonto im neuen Jahr um zehn Zähler. Dazu beigetragen hat Timothy Chandler, der zwei Tore schoss.

Kantersieg
Die Eintracht-Profis feiern den Kantersieg gegen den FC Augsburg. Foto: Thomas Frey/dpa
Die Eintracht-Profis feiern den Kantersieg gegen den FC Augsburg. Foto: Thomas Frey/dpa

Frankfurt/Main (dpa) - Den Mitspielern von Eintracht Frankfurt ist Timothy Chandler inzwischen unheimlich geworden.

Mit dem ersten Doppelpack seines Fußballer-Lebens ist der 29-jährige einstige Verteidiger das neue Tore-Phänomen der Hessen - und war damit zugleich Wegbereiter zum 5:0 (1:0) im Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg. »Da muss man fragen, welchen Zaubertrank er getrunken hat«, rätselte Teamkollege Sebastian Rode. »Den hätte ich auch gerne.«

Immerhin waren es für den in Frankfurt geborenen Deutsch-Amerikaner bereits die Treffer drei und vier der Rückrunde. Nur Dortmunds Torjäger Erling Haaland traf schon öfter. »Ich bin es eigentlich gewohnt, nur zwei Tore pro Saison zu schießen«, meinte Chandler. »Jetzt sind es vier. Ich hoffe, es kommen noch ein, zwei Tore hinzu.«

Dass der Spieler mit der ewig guten Laune, dem Trainer Adi Hütter im Zuge der Umstellung von der Dreier- auf die Viererkette eine offensivere Rolle auf der rechte Außenbahn zuerkannt hat, nun Haaland oder Bayern-Angreifer Robert Lewandowski Konkurrenz machen wird, glaubt er nicht. »Zum Stürmer zu werden, ist schon ein langer Weg. Es läuft einfach gut«, meinte Chandler. »Auch wenn ich nicht der größte Eins-zu-eins-Künstler bin: Ich haue immer alles raus.«

Vor allem gibt er nie auf. Dreimal wurde er an den Menisken operiert. Zuletzt fiel er eine ganze Saison aus. Er musste sich im August 2018 einer OP am rechten Knie wegen eines Knorpelschadens unterziehen und konnte im Mai 2019 erstmals wieder spielen. Danach dauerte es viele weitere Monate, bis er wieder zur Stammkraft wurde. »Ich weiß nicht, ob er in dem halben Jahr, in dem er nichts zu tun hatte, sich die Torjäger Europas angeguckt hat«, meinte Sportdirektor Bruno Hübner scherzhaft über den Wandel Chandlers.

»Er ist ein Stehaufmännchen«, sagte Axel Hellmann, Vorstandsmitglied der Eintracht, über den 29-maligen US-Nationalspieler. Damit ist Chandler auch die Symbolfigur für die Wende. Vor der Winterpause stürzte der Europa-League-Starter auf den 13. Tabellenrang und landete nur drei Punkte entfernt vom Relegationsplatz. Mit nun drei Siegen, ein Remis und zehn Punkten gelang der beste Rückrundenstart seit 1969/70. »Das war so nicht zu erwarten. Die Richtung stimmt, hundert Prozent«, bilanzierte Hütter.

Nach dem 5:0-Kantersieg durch die zwei Tore von Chandler (37./48. Minute) sowie André Silva (56.) und Filip Kostic (89./90.) stehen nun schwere Begegnungen bei Borussia Dortmund am Freitag und das Hinspiel in der Europa League bei RB Salzburg (20. Februar) an. »Das Selbstvertrauen, das wir haben, müssen wir mitnehmen. Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Dortmund«, sagte Eintracht-Torwart Kevin Trapp.

Zugleich dämpfte er aber die Erwartungen, dass man nun direkt Kurs auf einen Europa-League-Platz nehmen wird: »Die zehn Punkte tun gut. Momentan wäre es aber noch zu vermessen zu sagen, wir wollen da oben wieder angreifen.«

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