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DOSB-Chef zur Bundesnotbremse: Jede Einschränkung tut weh

Die bundesweite Corona-Notbremse trifft auch die Sporttreibenden erneut hart. Der DOSB warnt vor einem weiteren Mitgliederschwund und wünscht sich eine differenzierte Sportpolitik.

DOSB-Chef
Alfons Hörmann fürchtet durch die Bundesnotbremse in der Corona-Krise weitere schwere Folgen für den Sport. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Alfons Hörmann fürchtet durch die Bundesnotbremse in der Corona-Krise weitere schwere Folgen für den Sport. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

BERLIN. DOSB-Präsident Alfons Hörmann fürchtet durch die Bundesnotbremse in der Corona-Krise weitere schwere Folgen für den Sport.

»Nach einem Jahr verordneter Bewegungslosigkeit tut jede neue Form von Einschränkung richtig weh«, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes der Deutschen Presse-Agentur vor der Entscheidung des Bundesrates über die Novellierung des Infektionsschutzgesetzes. »Gerade mit dem beginnenden Frühjahr wären beste Voraussetzungen für mehr gemeinsame Bewegung an der frischen Luft gegeben, die nun erst einmal vielfach ungenutzt bleiben werden«, sagte Hörmann.

Infolge des Gesetzes dürfen die Menschen in Kreisen und Städten mit hohen Infektionszahlen ab 22.00 Uhr die eigene Wohnung oder das eigene Grundstück in der Regel nicht mehr verlassen. Spaziergänge und Joggen alleine bleiben aber bis Mitternacht erlaubt. Gezogen werden soll die Notbremse, wenn in einem Landkreis oder einer Stadt die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an drei Tagen hintereinander über 100 liegt.

»Unsere 90.000 Vereine hoffen seit Monaten vergeblich endlich wieder auf mehr Normalität. Die Einschränkungen belasten Körper, Seele und Geist bei den Kindern genauso wie bei den Senioren und allen Altersgruppen im Erwachsenenbereich«, sagte Hörmann. Die Sportvereine hätten bislang zwar die Corona-Maßnahmen »verantwortungsvoll und vorbildlich« mitgetragen. Der DOSB fordert jedoch »eine differenziertere Bewertung der jeweiligen Situationen und Lösungen mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl«, sagte Hörmann.

Der Dachverband verzeichnete im vergangenen Jahr einen Rückgang von einer Million Mitgliedern in den Sportvereinen. »Je länger der Lockdown die Vereine lähmt, desto größer werden die vielschichtigen Folgen«, sagte der DOSB-Präsident. An vielen Stellen drohe das Engagement und das Geld auszugehen.

Der Sport müsse bei der Bewältigung der Pandemie noch besser berücksichtigt werden. »Je mehr sich unsere 27 Millionen Mitglieder aktiv bewegen können, desto besser ist das für die Gesundheit in unserem Land«, sagte Hörmann. (dpa)