Mainz (dpa) - Der Gang in die Fankurve war für die Spieler von Borussia Dortmund nach der Vier-Tore-Gala beim FSV Mainz 05 ein Genuss. Die BVB-Profis feierten mit ihren Anhängern den 4:0 (1:0)-Sieg, durch den der Vizemeister den dritten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga festigte.
»Ich bin sehr zufrieden. Heute gibt es nichts zu meckern«, lobte Sportdirektor Michael Zorc den souveränen Auftritt. Vor 33.305 Zuschauern in der ausverkauften Mainzer Arena trafen Marco Reus mit seinem neunten Saisontor (32. Minute), Jadon Sancho (66.), Thorgan Hazard (69.) und Nico Schulz (84.) für den BVB, der sich für das Topduell mit RB Leipzig am kommenden Dienstag warm schoss. »Jetzt wollen wir gegen Leipzig nachlegen. Das ist ein Spitzenspiel, das wir gewinnen wollen«, sagte Zorc.
In Mainz hatte der BVB von Beginn an alles im Griff. Gleich die ersten Chancen gehörten den Gästen: Reus wurde im Mainzer Strafraum zweimal geblockt, Schulz vergab ebenfalls zweimal in aussichtsreicher Position.
Nach einer Viertelstunde gab es den nächsten Schreckmoment für die Mainzer, bei denen Adam Szalai für den kurzfristig wegen Knieproblemen ausgefallenen Karim Onisiwo stürmte. Nach einem Handspiel von FSV-Verteidiger Jeremiah St. Juste im eigenen Strafraum schaltete sich der Video-Assistent in Köln ein, doch den vom BVB erhofften Elfmeter gab es nicht. »Der eine Arm ist abgespreizt und am Ball, dann greift der andere noch mal nach. Da nicht auf Elfmeter zu entscheiden, ist komplett Fußball-fremd. Das kann ich nicht nachvollziehen«, sagte Zorc.
Dortmund ließ sich davon nicht beeindrucken und schnürte den FSV in dessen eigener Hälfte phasenweise ein. Die nächste dicke Gelegenheit ließ auch nicht lange auf sich warten, doch Reus (26.) scheiterte frei vor dem Tor am glänzend reagierenden 05-Keeper Robin Zentner.
Wenig später machte es der Nationalspieler dann besser: Nach einer Ecke jagte Reus den Ball von der Strafraumgrenze flach ins Eck zur längst überfälligen Führung. Es war das erste Bundesliga-Auswärtstor des Dortmunder Kapitäns in dieser Saison.
Auch nach der Pause wurde die von Mats Hummels umsichtig dirigierte BVB-Abwehr nur wenig gefordert. Mainz tat sich im Spiel nach vorne schwer und entwickelte kaum Zug zum Tor. »Wir haben gegen einen sehr starken Gegner verdient verloren«, räumte 05-Trainer Achim Beierlorzer ein.
Als Sancho und Hazard innerhalb weniger Minuten auf 3:0 erhöhten, war die Entscheidung gefallen. In der Folge hätten die Gäste noch etwas mehr für ihre Torekonto tun können, doch Sancho traf nur den Pfosten. Schulz zielte dann genauer. »Wir hatten viel Ballbesitz und haben ziemlich gut gespielt«, analysierte BVB-Trainer Lucien Favre.
Der Schweizer hat in 49 Bundesligaspielen mit den Schwarz-Gelben nun 105 Zähler geholt und ist mit einem Punkteschnitt von 2,14 Punkten der erfolgreichste BVB-Trainer vor Thomas Tuchel (2,09). »Das tut sehr gut«, sagte der vor wenigen Wochen noch umstrittene Favre zu der Bestmarke.
Einziger Lichtblick im Mainzer Spiel war das Comeback von Jean-Philipp Mateta. Der 22 Jahre alte Stürmer kam in der Schlussphase nach viermonatiger Verletzungspause zu seinem Saisondebüt, konnte aber nichts mehr bewirken.