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Die Chancen der Favoriten im großen Tournee-Finale

Der polnische Weltmeister, der norwegische Jungspund, ein echter Allgäuer oder doch der Vorjahressieger. Wer gewinnt die Vierschanzentournee? Ein Blick auf die Aussichten des Führungs-Quartetts.

Karl Geiger
Karl Geiger zeigte einen eher schwachen Quali-Tag. Foto: Daniel Karmann/dpa
Karl Geiger zeigte einen eher schwachen Quali-Tag. Foto: Daniel Karmann/dpa

Bischofshofen (dpa) - Am heutigen Montag ist es endlich soweit: Nach vier Wettkämpfen wird der goldenen Adler an den Sieger der Vierschanzentournee 2019/20 vergeben. Vier Springer haben vor dem großen Finale ab 17.15 Uhr noch realistische Chancen auf den Triumph. Der Favorit kommt aus Polen.

DAWID KUBACKI (830,7 Punkte/Polen)

Der 29 Jahre alte Blondschopf liegt an der Spitze und ist nicht nur deshalb der Top-Favorit: Kubacki ist extrem konstant und sprang bislang in allen drei Wettkämpfen auf das Podest. In Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen wurde er jeweils Dritter, im verrückten Windspringen von Innsbruck belegte er Rang zwei. »Ich konzentriere mich auf meine Sprünge, nicht auf die Gegner«, kündigte der Pole nach der Qualifikation, die er auf Rang 13 beendete, an.

MARIUS LINDVIK (821,6 Punkte/Norwegen): Mit 21 Jahren und der Erfahrung von null Wettkampfsprüngen in Bischofshofen ist Debütant Lindvik die Aufgabe im Pongau angegangen. Der Quali-Tag lief für den Garmisch- und Innsbruck-Sieger höchstens solide. Der deutsche Dreifach-Weltmeister Markus Eisenbichler hält den Youngster nicht für einen Kandidaten auf den Gesamtsieg: »Dem traue ich das noch nicht so zu. Wenn der oben steht und führt im zweiten Durchgang, das wird dann schon ein anderes Gefühl. Er ist noch sehr jung und die anderen ein bisschen erfahrener.«

KARL GEIGER (817,4 Punkte/Deutschland): Für ihn spricht am wenigsten von dem Quartett der Anwärter. Geiger zeigte einen eher schwachen Quali-Tag und scheint auf der großen Anlage in Bischofshofen so seine Probleme zu haben. Die Rivalen Kubacki (Führung, Konstanz), Lindvik (Lauf von zwei Siegen) und Kobayashi (in Bischofshofen stark) haben bessere Argumente. Für Geiger, der mit zwei zweiten Plätzen in seiner Heimat Oberstdorf und in Garmisch-Partenkirchen gestartet war, wäre allerdings auch das Gesamt-Podest bei dem Traditionsevent ein großer Erfolg.

RYOYU KOBAYASHI (817 Punkte/Japan)

Würden alle Springer mit einem Gleichstand starten, wäre der Japaner der große Favorit. Kobayashi beherrscht die Paul-Außerleitner-Schanze im Vergleich mit seinen Konkurrenten wohl am besten, hat aber bereits mehr als siebeneinhalb Meter Rückstand auf Kubacki. Im vergangenen Jahr siegte er souverän vor Kubacki und dem Österreicher Stefan Kraft und sicherte sich nach vier Einzelsiegen die Tournee-Trophäe. Auch in der Quali war er der stärkste Springer aus dem Spitzenquartett. Mit einem Satz auf 134 Meter wurde er Sechster.

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