Florianopolis (dpa) - Auch ohne ihre stärksten Kräfte steuern die deutschen Tennis-Damen dem Einzug in die neue Fed-Cup-Endrunde entgegen.
Beim Qualifikationsspiel in Brasilien sorgten Laura Siegemund und Tatjana Maria für einen 2:0-Vorsprung beim Außenseiter. Zunächst gewann Siegemund souverän 6:3, 6:3 gegen Teliana Pereira, danach setzte sich Tatjana Maria mit etwas mehr Mühe 6:3, 7:6 (7:5) gegen Gabriela Cé durch.
Damit fehlt der DTB-Auswahl beim Debüt des neuen Kapitäns Rainer Schüttler an diesem Samstag (14.30 Uhr/Sportdeutschland.TV) nur noch ein Sieg aus den beiden weiteren Einzeln sowie dem abschließenden Doppel. »Es ist sehr schön, dass wir zwei Siege am ersten Tag einfahren konnten. Wichtig war, dass Laura in der ersten Runde souverän gewonnen hat. Das gab Tatjana Rückendeckung«, meinte Schüttler zufrieden. Er muss in Florianopolis auf Angelique Kerber und Julia Görges verzichten, die bei der Endrunde Mitte April in Budapest zurückkehren könnten. Dann spielen zwölf Teams um die Trophäe.
Siegemund hatte ihre Partie gegen Pereira von Beginn an im Griff, nur ein Regenschauer an einem schwül-warmen Tag an der Atlantikküste und eine kurze Schwächephase zu Beginn des zweiten Satzes bremsten die 31-jährige Schwäbin kurzzeitig. »Die Regenpause hat mir gutgetan, da konnte ich mich noch einmal mit den Coaches kurzschließen und habe dann auch viel besser gespielt«, sagte Siegemund.
Die äußeren Bedingungen hatten ihr im schon fünften Vergleich gegen die einstige Nummer 43 der Welt zunächst zu schaffen gemacht. »Der Anfang war nicht einfach, und es war brutal heiß«, sagte Siegemund. »Zuerst habe ich etwas zaghaft gespielt, aber dann immer besser zu meinem Spiel gefunden. Die Gegnerin hat unangenehm gespielt, aber ich denke, ich habe es gut gemacht.« Gleich den ersten Matchball nutzte die Weltranglisten-73. gegen die Nummer 359 im Ranking.
Vor nur wenigen Zuschauern auf einer Ferienanlage wirkte Tatjana Maria danach zunächst nervös, fand nach einem 0:3-Rückstand aber besser in die Partie gegen Linkshänderin Cé. Auch auf dem Sandplatz suchte die 32-Jährige häufig den Weg ans Netz und schaffte im ersten Satz noch die Wende.
Im zweiten lag Maria anfangs 0:2 gegen die Nummer 225 der Welt zurück und ging dann in Führung. Cé riskierte nun mehr und forderte nach gewonnenen Punkten auch die einheimischen Fans zur Unterstützung auf. Maria schlug bei einer 5:4-Führung zum Matchgewinn auf, wirkte nun aber zu passiv und angespannt. Die 91. der Weltrangliste rettete sich in den Tiebreak und sicherte mit etwas Glück den zweiten Punkt: Beim Matchball unterlief Cé ein Doppelfehler. Danach fiel Maria Kapitän Schüttler erleichtert in die Arme. »Die Bedingungen sind schwierig: Sonne, Regen, Wind – da ist alles mit dabei«, sagte Maria.
Am Samstag spielt zunächst Siegemund gegen Cé, danach tritt Maria gegen Pereira an. Für das deutsche Doppel sind Anna-Lena Friedsam und Antonia Lottner gegen Laura Pigossi und Luisa Stefani vorgesehen. Änderungen sind noch möglich.