Berlin (dpa) - Die Deutsche Presse-Agentur hat die besten Zitate des Sport-Jahres 2019 gesammelt.
»Wir rennen in Strumpfhosen im Kreis, schießen auf schwarze Scheiben und belustigen irgendwelche Menschen im Stadion. Das macht Spaß und ist amüsant, mehr aber nicht.«
(Der zuletzt für Belgien startende Biathlon-Olympiasieger Michael Rösch am 16. Januar in einem Interview der Zeitung »Die Welt« über seine Sportart)
»Das erste Mal in der Geschichte von Kitzbühel, dass nur 50 Prozent der Zuschauer besoffen sind und nicht 90 Prozent noch Restalkohol haben am Sonntag.«
(Skirennfahrer Felix Neureuther am 24. Januar über die wetterbedingte Programmänderung bei den Hahnenkammrennen in Kitzbühel)
»Ich habe voll attackiert und habe mir gesagt: Sieg oder Sarg.«
(Skispringer Markus Eisenbichler am 2. Februar in der ARD nach seinem zweiten Platz und dem sehr weiten Flug auf 237,5 Meter beim Skifliegen in Oberstdorf)
»Einen Friseur nicht, aber die Nagel-Fee.«
(Fußball-Nationalspielerin Lena Goeßling am 6. März im Interview mit der »Sport Bild« auf die Frage, ob sie wie die Männer von Borussia Dortmund schon mal einen Friseur ins Team-Hotel haben kommen lassen)
»Nein, ich höre am Höhepunkt auf.«
(Co-Trainer Christian Peintinger von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt am 15. März im DAZN-Interview auf die Frage, ob er im nächsten Europa-League-Spiel gerne wieder an der Seitenlinie stehen würde. Peintinger hatte beim 1:0-Sieg bei Inter Mailand übernommen, weil Chefcoach Adi Hütter von der UEFA gesperrt worden war)
»Ich komme aus dem Ruhrpott, wo man auf die Frage der Nationalität mit Schalke, Dortmund oder Bochum antwortet. Für uns ist Integration kein Thema, sondern Selbstverständlichkeit.«
(Fußball-Nationalspieler Leon Goretzka am 21. März in Wolfsburg zum mutmaßlichen Rassismus-Vorfall beim Länderspiel gegen Serbien)
»Ich glaube, es hatte irgendwas mit Hose zu tun. Aber meine Kollegen werden wir mir das sicher noch erklären.«
(Mittelfeldspieler Axel Witsel vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund am 30. März auf die Frage, ob er die Sprechchöre der Fans (»Zieht den Bayern die Lederhosen aus«) aufgrund fehlender Deutschkenntnisse überhaupt verstanden habe)
»Wenn du eine andere Atmosphäre hast, sieht auch ein Scheißspiel besser aus.«
(Pal Dardai, Trainer des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC, am 4. April über die Debatte um ein mögliches neues Stadion der Berliner)
»Ich sage zu meinen Kindern auch nicht, wenn sie zur Schule gehen: Heute spuckt ihr mal nicht.«
(Trainer Markus Weinzierl vom Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart am 17. April darüber, dass er Medienberichte gelesen habe, in denen er für die Spuck-Attacke seines Spielers Santiago Ascacibar verantwortlich gemacht worden sei)
»Bei mir ist es wie bei einem Eimer, der viele Löcher hat. Ich habe es inzwischen geschafft, in viele dieser Löcher der letzten Jahre meine Finger reinzustecken und zu verhindern, dass etwas raus läuft.«
(Der 31 Jahre alte Basketball-Profi Per Günther von Bundesligist ratiopharm Ulm am 26. April im Interview der »Südwest Presse« über die Verletzungssorgen während seiner Karriere)
»Man muss sich die Arme abschneiden. Aber ohne Arme hat man kein Gleichgewicht mehr.«
(Trainer Lucien Favre vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund am 27. April über die Regelauslegung beim Handspiel)
»Es gibt viele Optionen: OP, erschießen, keine Ahnung, einschläfern.«
(Tennisprofi Philipp Kohlschreiber am 30. April im Scherz über seine jüngste Hüftblessur und Möglichkeiten einer weiteren Behandlung, sollten die Schmerzen zurückkehren)
»Ich wollte eigentlich nochmal ein Solo starten. Aber nicht gleich beim ersten Ballkontakt. Einen zweiten gab es dann leider nicht mehr.«
(Der frühere Fußball-Nationalspieler Sascha Riether vom Bundesligisten FC Schalke 04, der im letzten Spiel seiner Karriere am 18. Mai in der 89. Minute eingewechselt wurde)
»Wenn wir es nicht schaffen, lasst uns möglichst schön scheitern.«
(Trainer Jürgen Klopp vom FC Liverpool am 25. Mai vor dem Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Barcelona am Dienstag. Das Hinspiel hatte Liverpool mit 0:3 verloren. Das Rückspiel gewannen sie 4:0.)
»Bei Tinder.«
(Der deutsche Tennisspieler Kevin Krawietz am 7. Juni im Scherz auf die Frage, wie er und sein Doppelpartner Andreas Mies sich kennengelernt haben)
»Wir waren klar überlegen. Ich glaube, es kann achtstellig, neunstellig ausgehen.«
(Der frühere Bremer Marko Arnautovic am 10. Juni nach dem 4:1 der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation in Nordmazedonien im ORF-Interview)
»Ich muss Niko mal fragen, was er anders macht als ich. Ich kämpfe noch um den ersten Platz. Vielleicht brauche ich noch ein wenig Reife, das soll ja auch sexy sein. Ich brauche noch zehn Jahre, dann gewinne ich die Wahl.«
(Julian Nagelsmann, Trainer des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig, am 9. August über eine Mitglieder-Umfrage zum erotischsten Bundesliga-Trainer des Erotikportals Joyclub, bei der er hinter Niko Kovac von Bayern München Zweiter wurde)
»Können Sie schweigen? Ich auch.«
(DFB-Interimspräsident Reinhard Rauball am 14. August auf die Frage, ob es etwas Neues bei der Suche nach einem neuen DFB-Präsidenten gibt)
»Das ist für mich ein pures Glück. Glauben Sie mir: Ich freue mir den Arsch wund.«
(Steffen Baumgart vom SC Paderborn am 15. August vor seinem ersten Spiel als Trainer in der Fußball-Bundesliga bei Bayer Leverkusen)
»Mein Hund ist Vater geworden.«
(Der sportlich in einem Formtief steckende Tennisprofi Alexander Zverev am 24. August auf die Frage, was sein schönster Moment in den vergangenen Monaten gewesen sei)
»Hätte sein können, ist nicht haben.«
(Trainer Steffen Baumgart vom Fußball-Bundesligisten SC Paderborn nach dem 1:1 am 31. August beim VfL Wolfsburg dazu, dass der Aufsteiger nach drei Spielen eigentlich mehr verdient gehabt hätte als nur einen Punkt)
»Für mich als Österreicher ist das immer noch viel.«
(Trainer Oliver Glasner vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg am 18. September vor dem Europa-League-Spiel gegen PFK Oleksandrija am Donnerstagabend, zu dem sein Verein nur rund 10 000 Zuschauer erwartet)
»Das macht Appetit! Ausgerechnet am Geburtstag von US-Rocker Meat Loaf (auf Deutsch: Fleischklops) empfängt der DSC Arminia Bielefeld mit dem VfB Stuttgart die wohl größte Portion des aktuellen Zweitliga-Speiseplans.«
(Fußball-Zweitligist Arminia Bielefeld am 26. September auf seiner Homepage vor dem Zweitliga-Spitzenspiel am Freitag gegen den VfB Stuttgart)
»Beim Sport ist es so: Du gehst in Kraftraum, baust den ganzen Rotz auf, quälst dich drei Stunden, baust den ganzen Rotz wieder ab, gehst. Siehst nix! Gehst in Garten, mähst fünf Stunden, ooooch: Schön!«
(Kugelstoßerin Christina Schwanitz am 4. Oktober über ihre Gartenarbeit als Ausgleich zum Training)
»Das ist das Schicksal eines Trainers. Er macht es entweder nicht richtig oder er macht es komplett falsch.«
(Trainer Niko Kovac vom deutschen Fußball-Meister FC Bayern München am 17. Oktober über die Schwierigkeiten im Geschäft, angesprochen auf den Umgang mit dem zuletzt nicht in der Startelf stehenden Thomas Müller)
»Ich habe in einem Kommentar gelesen, dass ich nur an mich denke. In dem Fall stimmt's sogar. Weil es für mich eine entscheidende Entscheidung ist. Da wüsste ich nicht, an wen ich da sonst denken soll.«
(Geschäftsführer Armin Veh vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln am 1. November über seine Ankündigung, am Saisonende auszuscheiden)
»Meine Frau Ania sagte mir zu Hause, dass ich ein Idiot bin. Ich hätte mich ja auch verletzen können.«
(Torwart Rafal Gikiewicz vom Fußball-Bundesligisten Union Berlin am 5. November nach den Vorkommnissen beim Berliner Derby. Nach dem Schlusspfiff hatte er Fans davon abgehalten, auf den Platz zu stürmen.)
»Stelzen haben Clowns im Zirkus, die 2,40 Meter groß sind.«
(Prothesen-Sprinter Johannes Floors am 11. November nach seinem WM-Titel über 100 Meter zur Erklärung, warum er den Begriff »Stelzen-Sprinter« nicht mag)
»Ich bin jetzt 32 Jahre alt. Ich sage immer: Ich bin jung fürs Leben, aber alt fürs Tennisspielen.«
(Die deutsche Tennisspielerin und künftige ZDF-Sportmoderatorin Andrea Petkovic am 15. November in einem Interview der »Frankfurter Rundschau«)
»Das ist eine Meldung im Jahrhundertbuch. Am 7. Dezember 2019 stand der SC Freiburg am 14. Spieltag mal, weil das ist ja Fakt, vor Bayern. Das ist schön für eine historische Nachbetrachtung«.
(Christian Streich, Trainer des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, am 7. Dezember nach dem 1:0 gegen den VfL Wolfsburg über den Tabellenstand in der Fußball-Bundesliga)
»Im Zweifel würden wir uns auch damit zufrieden geben.«
(Marco Rose, Trainer von Bundesliga-Tabellenführer Borussia Mönchengladbach, am 8. Dezember in der Talkrunde »Sky90« auf die Frage, ob sein Ziel am Ende der Saison Platz eins sei.)
»Wir hatten einen Maler-Fachbetrieb. Vielleicht wäre ich der größte Maler überhaupt geworden. Dann hätten wir uns die Leiter gespart.«
(Der zurückgetretene Basketball-Star Dirk Nowitzki am 9. Dezember in Frankfurt auf die Frage, was er gemacht hätte, wenn er nicht Profi-Sportler geworden wäre)