BERLIN. Die beiden WM-Finalisten visieren bei der Fußball-Europameisterschaft das Viertelfinale an. Weltmeister Frankreich wird in Bukarest von der Schweiz gefordert, der WM-Zweite Kroatien spielt gegen Spanien.
Kroatien - Spanien (18.00/ZDF und MagentaTV)
Mario Mandzukic, Ivan Rakitic und Torwart Danijel Subasic sind zurückgetreten - und jetzt fehlt nach einem positiven Corona-Test auch noch der frühere Bundesliga-Akteur Ivan Perisic: Vom Gerüst jener Mannschaft, mit der Kroatien 2018 das WM-Endspiel erreichte, ist vor dem EM-Achtelfinale in Kopenhagen nicht mehr viel übrig geblieben. Richten soll es gegen Spanien der einzige Real-Madrid-Profi auf dem Platz: der ewige Luka Modric (35). Dass sein Team nach dem WM-Erfolg vor drei Jahren etwas satt wirkt und zudem einige Konflikte zwischen jungen und alten Spielern austrägt, macht seinen Job nicht leichter.
Die Spanier haben seit der Weltmeisterschaft 2018 einen komplett anderen Weg eingeschlagen. Trainer Luis Enrique baute ein junges und hungriges Team auf, in dem alte Verdienste oder die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Club keine Rolle spielen. Bestes Beispiel: Anders als die Kroaten haben die Spanier keinen Spieler von Real Madrid dabei. Mit den EM-Siegen 2008 und 2012 sowie dem WM-Triumph 2010 schafften die Iberer einen Titel-Hattrick, wie es ihn im europäischen Fußball davor und danach nie gab. Seitdem erreichte man aber auch nie wieder das Viertelfinale eines Turniers. Das soll sich Montag ändern.
Frankreich - Schweiz (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV)
Der Weltmeister gehört zum engsten Favoritenkreis dieser EM, in der schweren deutschen Gruppe F war die Auswahl von Trainer Didier Deschamps als erste Mannschaft für das Achtelfinale qualifiziert. Die Équipe Tricolore ist Weltklasse besetzt, im Angriff ruhen die Hoffungen auch in Bukarest auf Karim Benzema, Antoine Griezmann und Kylian Mbappé, der allerdings noch auf sein erstens Tor dieser Endrunde wartet. In der Abwehr erwägt Deschamps unter anderem wegen des wahrscheinlichen Ausfalls von Bayern-Profi Lucas Hernandez eine System-Umstellung. Möglicherweise verteidigt eine Dreierkette.
Die Schweiz geht durchaus selbstbewusst in die Partie in der rumänischen Hauptstadt. »Auf dem Papier sind die Franzosen die Favoriten, da müssen wir ehrlich sein«, sagte Kapitän Granit Xhaka. »Sie sind Weltmeister. Doch wir müssen uns auch nicht zu klein machen. Ich sage mal optimistisch: 55:45 für Frankreich.«
Deutsche Nationalmannschaft
Das Abschlusstraining vor dem Achtelfinal-Hit gegen England bestreitet das Team von Joachim Löw noch im »Home Ground« in Herzogenaurach. Die wichtigste Frage: Können die Stammkräfte Antonio Rüdiger (erkältet) und Ilkay Gündogan (Schädelprellung) wieder dabei sein? Das Wembley-Stadion ist für die letzte Trainingseinheit gesperrt - der Rasen soll geschont werden. Erst am Montagnachmittag reist der DFB-Tross per Charterflieger von Nürnberg nach London, wo der Bundestrainer am Abend nochmals der Weltpresse Fragen beantworten wird. »In England gegen England zu spielen, ist riesig«, sagte Außenbahnspieler Robin Gosens. (dpa)