SOTSCHI. Der zehnte Saisonlauf führt die Formel 1 an die russische Schwarzmeerküste. Die Pole Position für den Grand Prix in Sotschi am heutigen Sonntag (13.10 Uhr/RTL und Sky) hat sich einmal mehr WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton gesichert.
REKORDJAGD: Superstar Hamilton greift sich nach und nach die Bestmarken von Michael Schumacher. In Sotschi könnte er seinen 91. Sieg feiern und auch in dieser Statistik zum Kerpener aufschließen. »Es fühlt sich unwirklich an, so etwas zu erreichen. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so weit kommen würde«, hatte der 35-Jährige zuletzt gesagt und die harte Arbeit seines Mercedes-Teams gelobt. In Russland zeigt sich die Übermacht der Silberpfeile besonders deutlich. Alle sechs bisherigen Rennen am Olympia-Ort von 2014 hat ein Mercedes-Pilot gewonnen.
STARTVORTEIL: Startplatz eins garantiert im Sotschi-Autodrom nicht unbedingt die Führung nach den ersten Kilometern. Der lange Weg zur ersten Kurve bringt den Jägern die Chance, sich im Windschatten heran zu saugen und zu überholen. So machte es Valtteri Bottas vor drei Jahren, so machte es auch Sebastian Vettel im Vorjahr. »Es ist zwar schön, auf der Pole Position zu stehen, aber wahrscheinlich ist es der schlechteste Ort dafür«, urteilte Hamilton.
JUBILÄUM: Zum 250. Mal startet Sebastian Vettel in einen Grand Prix. Seine Vorfreude dürfte sich in engen Grenzen halten. Sein Ferrari lahmt ohnehin, nach einem heftigen Crash beendete er die Qualifikation nur auf Platz 15. »Es tut mir leid, dass ich dem Team Extra-Arbeit bereitet habe. Mal schauen, was wir dann machen können«, meinte der 33-Jährige schmallippig zu den Aussichten am Sonntag. Das kleine Aerodynamik-Paket hat sein Auto kaum verbessert. Es könnte ein weiterer harter Nachmittag für Vettel werden.
DAUERBRENNER: Schon nach den ersten Metern des Rennens hat Kimi Räikkönen ein bisschen Geschichte geschrieben. Es wäre sein 322. Start in ein Formel-1-Rennen, damit würde er Rubens Barrichellos Rekordwert erreichen. Vor 19 Jahren, sechs Monaten und 23 Tagen gab Räikkönen sein Grand-Prix-Debüt. Sein größter Erfolg war 2007 der Titelgewinn im Ferrari. Im Alfa Romeo findet sich der 40-Jährige meist im hinteren Feld wieder, die Qualifikation beendete er nach einem Dreher als Letzter. »Es wird eine große Herausforderung, wir werden sehen, was wir noch rausholen können«, sagte Räikkönen. (dpa)