Werders Coup gegen Borussia Dortmund und die rassistischen Vorwürfe aus dem Spiel von Schalke 04 gegen Hertha BSC wirken noch nach. Das Beste des Spieltages kommt zum Schluss.
KANN WERDER AUCH BUNDESLIGA: Das ist die entscheidende Frage für die Norddeutschen. Vier Tage nach dem Pokal-Coup gegen Dortmund steht am Samstag das richtungsweisende Duell mit Union Berlin in der Liga an. Gewinnt Werder, tanken die Bremer weiteres Selbstvertrauen und ziehen den Aufsteiger wieder tief mit in den Abstiegskampf hinein. Verlieren die Grün-Weißen, ist die Euphorie gleich wieder verflogen und die Lage schwieriger denn je. Werder-Coach Florian Kohfeldt hofft auf den Einsatz von Stürmer Davie Selke, der gegen Dortmund verletzt raus musste.
DORTMUNDER PROBLEME: Das erneute Pokal-Aus in Bremen scheint die gute Stimmung nach dem tollen Rückrunden-Start wieder zunichte gemacht zu haben. Trainer Lucien Favre steht plötzlich wieder heftig in der Kritik, weil er den neuen Top-Torjäger Erling Haaland in Bremen eine Halbzeit lang schonte. Zudem nervt der wochenlange Ausfall von Kapitän Marco Reus.
SCHALKER PROBLEME: Ungeachtet aller Probleme um die rassistischen Vorwürfe durch den Berliner Profi Jordan Torunarigha nach dem Pokalspiel gegen Hertha BSC plagen die Schalker vor dem Heimspiel gegen Paderborn Personalsorgen. Suat Serdar und Weston McKennie sind wie auch Torhüter Markus Schubert angeschlagen, zudem fehlen Jonjoe Kenny, Salif Sané und nun auch noch Daniel Caligiuri. Immerhin gibt's gegen den Aufsteiger eine weiße Weste: Schalke gewann bislang alle drei Pflichtspiele gegen Paderborn.
RHEIN-DERBY: Zum 90. Mal treffen Gladbach und Köln in der Bundesliga zum traditionellen Derby aufeinander - zum ersten Mal seit dem August 2017 in Mönchengladbach. Für Ordnungskräfte und Polizei heißt das am Sonntag wie immer: Hochsicherheitsspiel mit Großeinsatz. Sportlich befinden sich die beiden Rivalen in guter Form: Gladbach will den neunten Heimsieg in Serie, Köln hat unter Neu-Trainer Markus Gisdol fünf der letzten sechs Bundesligaspiele gewonnen.
LEIPZIG-KRISE: Die volle Konzentration gilt dem Spitzenspiel am Sonntag beim FC Bayern. Nach den Niederlagen in Frankfurt in Liga und Pokal sowie dem Unentschieden gegen Mönchengladbach hoffen die Leipziger in München auf die Wende. Den Druck nahm Sportdirektor Markus Krösche schon mal prophylaktisch von den Spielern. »Bayern ist kein Endspiel. Wir wollen nach München fahren, um dort zu gewinnen. Dafür müssen wir über 90 Minuten unsere Art und Weise des Fußballs auf den Platz bringen«, sagte Krösche.
BAYERN-SERIE: Im Pokal machten es die Münchner beim 4:3 gegen Hoffenheim nach einer 4:1-Führung plötzlich spannend und nehmen ihre Lehren für das Spitzenspiel gegen Leipzig mit. »Wir sind hellwach und wollen das auch am Sonntag zeigen«, sagte Kapitän Manuel Neuer. Acht Pflichtspielsiege am Stück bringen Selbstvertrauen, dazu kehrten die Bayern unerwartet schnell und schon vor dem direkten Duell an die Tabellenspitze zurück. »Wir wissen, was für ein Gegner kommt. Aber wir spielen zu Hause und wollen das Spiel gewinnen. Wir werden alles geben«, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic.