STUTTGART. Der 1990er-Weltmeister Guido Buchwald bekommt keine Chance, sich zum neuen Präsidenten des VfB Stuttgart wählen zu lassen. Der frühere VfB-Profi fehlt auf einer Liste mit nur noch vier Namen, auf die der schwäbische Fußball-Zweitligist den Bewerberkreis reduziert hat und die der Vereinsbeirat am Freitag veröffentlichte. Buchwald wollte bei den Schwaben Verantwortung übernehmen und den Bundesliga-Absteiger zu alter Größe führen.
Buchwald war einer von zunächst zehn Kandidaten, die die Kriterien formell erfüllt hatten und ins Rennen gegangen waren. Nach Gesprächen war der Vereinsbeirat nicht überzeugt, dass der frühere Defensivspieler für den Posten und die Nachfolge des zurückgetretenen Präsidenten Wolfgang Dietrich geeignet wäre. Einige Vorstellungen von Bewerbern hätten sich in der Praxis nicht realisieren lassen, teilte der Vereinsbeirat mit. »Daneben waren auch teilweise die finanziellen Vorstellungen oder die geforderte personelle Ausstattung nicht umsetzbar. Darüber hinaus konnten einige Bewerber das Anforderungsprofil nicht ausreichend erfüllen«, hieß es.
Nur noch vier Namen
Auf der Bewerberliste bleiben Christian Riethmüller, der Geschäftsführer der Buchhandlung Osiander, Susanne Schosser, Martin Bizer und Claus Vogt. Die VfB-Satzung lässt für die Wahl nur zwei Kandidaten zu, die vom Vereinsbeirat aufgestellt werden müssen. Diese Entscheidung soll am 7. November bekannt gegeben werden. Der neue Präsident soll bei der Mitgliederversammlung am 15. Dezember gewählt werden. Der umstrittene Dietrich hatte Mitte Juli nach der abgebrochenen Mitgliederversammlung seinen Posten zur Verfügung gestellt. Buchwald war der prominenteste Bewerber gewesen. Für den Walddorfhäslacher als VfB-Präsidenten hatten sich unter anderem die früheren Stuttgarter Profis Jürgen Klinsmann und Thomas Berthold stark gemacht. »Er wäre der Richtige, weil er Ahnung vom Fußball hat und eine Legende ist. Ich wäre begeistert, wenn Guido Präsident werden würde«, hatte Klinsmann gesagt. Für Berthold wäre Buchwald der »ideale Präsident«.
Es hatte allerdings seit seiner Bewerbung auch Zweifel gegeben, ob der 58-Jährige der Richtige für das komplizierte Präsidenten-Amt gewesen wäre. Für eine Stellungnahme war der VfB-Ehrenspielführer gestern Abend nicht zu erreichen.
Klopfer zieht Kandidatur zurück
Zuvor hatte Schorndorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer bekannt gegeben, seine Kandidatur zurückzuziehen. »Es hat leider nicht gepasst zwischen mir und dem Verein«, teilte der 51-Jährige mit und kritisierte auch die Entscheidung, dass der VfB Thomas Hitzlsperger zum neuen Vorstandsvorsitzenden beförderte. »Da wurde der neue Vorstandsvorsitzende gekürt, bevor der Präsident gewählt ist. Aus meiner Sicht die falsche Reihenfolge – und eine klare Kampfansage des Aufsichtsrats«, sagte Klopfer und sprach von einer »Machtdemonstration«. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung wollte auch der CDU-Stadtrat Markus Reiners nicht mehr Präsident werden. (dpa/GEA)