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Bierhoff verteidigt Charter-Flug von Stuttgart nach Basel

Die Fußball-Nationalspieler reisen auch auf Kurzstrecke per Charterflieger. Das provoziert Kritik in den Sozialen Netzwerken. DFB-Direktor Oliver Bierhoff kündigt eine Überprüfung der Abläufe an. Im konkreten Fall wurde nach UEFA-Vorschriften gehandelt.

Oliver Bierhoff
Oliver Bierhoff. Foto: Alex Grimm/Getty Images Europe/DFB/dpa
Oliver Bierhoff.
Foto: Alex Grimm/Getty Images Europe/DFB/dpa

BASEL. Nach der öffentlichen Kritik am kurzen Charterflug der Fußball-Nationalspieler von Stuttgart nach Basel hat DFB-Direktor Oliver Bierhoff Konsequenzen für künftige Reiseplanungen angekündigt.

»Wir können die kritischen Stimmen nachvollziehen und nehmen die entstandene Diskussion zum Anlass, uns zu hinterfragen, wie wir künftig die wichtigen Aspekte Umwelt und Nachhaltigkeit stärker in unseren Planungen und Entscheidungen berücksichtigen können«, wurde Bierhoff auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zitiert.

Gleichzeitig verteidigte der ehemalige Nationalstürmer die umstrittenen Abläufe zwischen den Nations-League-Spielen am Donnerstag in Stuttgart gegen Spanien (1:1) und am Sonntag in Basel gegen die Schweiz (1:1). »In der Vorbereitung auf die beiden Länderspiele hatten wir uns vollkommen auf die Hygienesicherheit für die Mannschaft und optimale Voraussetzungen konzentriert, die körperliche Regeneration der Spieler zu gewährleisten«, sagte Bierhoff. Daher sei der Flieger die bessere Wahl als Bus oder Bahn gewesen.

Man habe auch aus Verantwortung gegenüber den Vereinen auf die Gesundheit der Spieler achten wollen, merkte Bierhoff an. Auch Nationalspieler Thilo Kehrer wies auf die bessere Regenerationsmöglichkeit hin. »Das ist ein Unterschied, ob man drei oder dreieinhalb Stunden sitzt oder 45 Minuten. Das Sitzen oder Nicht-Bewegen ist für die Regeneration nicht optimal«, sagte der Profi von Paris Saint-Germain.

Der DFB-Tross war am Samstag per Charterflug von Stuttgart nach Basel gereist, statt die rund 260 Kilometer umweltfreundlicher auf Straße oder Schiene zurückzulegen. Dafür gab es in den Sozialen Medien, vom ZDF-Reporter in der Live-Übertragung des Schweiz-Spiels und im Anschluss von Ex-Weltmeister Per Mertesacker in seiner Rolle als TV-Experte Kritik.

Eine Anreise mit dem Bus sei aus Regenerationsgründen für die Spieler nicht möglich gewesen, da zwei- bis dreistündiges Sitzen ihre Fitness und Gesundheit gefährdet hätten, hatte DFB-Pressesprecher Jens Grittner schon nach der Partie in Basel gesagt. Der Zug als Transportmittel sei wegen der Corona-Hygieneregeln nicht infrage gekommen. Durch das auf der Route nötige Umsteigen hätten die Spieler zu viele Kontakte außerhalb des Mannschaftskreises gehabt.

Mit der Anreise per Charterflieger hielt sich der DFB an die von der UEFA in deren Hygieneprotokoll gegebene Empfehlung zur Vermeidung von Corona-Infektionen. Der europäische Dachverband behält sich sogar vor, für manche Wettbewerbe Charterflüge verpflichtend zu machen. Die nächsten Reisen zu Auswärtsspielen gehen für die Nationalspieler im Oktober nach Kiew in die Ukraine und im November nach Spanien. (dpa)

© dpa-infocom, dpa:200907-99-457198/4

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