SOTSCHI. Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff hat erstmals öffentlich Konsequenzen angedeutet, sollte der amtierende Weltmeister bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland bereits nach der Vorrunde ausscheiden. »Nach jedem Turnier muss man die Dinge analysieren. Ich bin nicht dafür bekannt, die Dinge laufen zu lassen«, sagte Bierhoff gestern in Sotschi, vier Tage vor dem zweiten vorentscheidenden Vorrundenspiel gegen Schweden. Sollte der Weltmeister tatsächlich früh ausscheiden, wird mit einem Rücktritt von Bundestrainer Joachim Löw gerechnet.
Bierhoff meinte im Badeort am Schwarzen Meer weiter: »Der größte Teil der Kritik nach dem ersten Spiel gegen Mexiko war berechtigt, keine Frage. Wir sind es gewohnt, hart und kritisch beurteilt zu werden, das darf uns aber nicht beschäftigen, wir müssen uns auf das konzentrieren, was wichtig ist. Und wir dürfen unsere Linie nicht verlieren.«
»Irgendeinen Impuls muss es gegen Schweden geben«, forderte Bierhoff. »Wir müssen unser Spiel dem Gegner aufzwingen, es wird ein harter Kampf werden, wir müssen dieses Spiel gewinnen.« In der Mannschaft gebe es »null Probleme«: »Risse in der Mannschaft kann ich nur dementieren, ich sehe keinerlei Konflikte.« Dass das deutsche Fußball-Konzept auf dem Spiel steht, sollte man nach der Vorrunde ausscheiden, sieht Bierhoff allerdings nicht: »Immerhin sind wir mit diesem Konzept 2014 in Brasilien Weltmeister geworden.« (cfi)