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Biathletinnen genervt: »Laura nicht hinterherjammern«

In Hochfilzen liegt Schnee, gute Bedingungen also für die Biathleten. Nach dem Rücktritt von Laura Dahlmeier soll es für die Skijägerinnen in Tirol auf das Podest gehen.

Vanessa Hinz
Genervt von den ewigen Vergleichen mit Laura Dahlmeier: Vanessa Hinz. Foto: Fredrik Sandberg/TT NEWS AGENCY/AP/dpa
Genervt von den ewigen Vergleichen mit Laura Dahlmeier: Vanessa Hinz. Foto: Fredrik Sandberg/TT NEWS AGENCY/AP/dpa

Hochfilzen (dpa) - So war es beim Rücktritt von Magdalena Neuner, so ist es jetzt bei Laura Dahlmeier - es geht um die Konkurrenzfähigkeit der Biathlon-Damen. Und das sorgt für Unmut bei den deutschen Skijägerinnen.

»Mich nervt es schon, muss ich sagen. Weil es sich einfach immer wieder darum dreht, ich bin da jetzt ehrlich«, schimpfte Vanessa Hinz vor dem Weltcup-Sprint am Freitag (11.30 Uhr/ARD und Eurosport) in Hochfilzen.

»Laura ist nicht da, das müssen wir akzeptieren«, befand Verfolgungs-Weltmeisterin Denise Herrmann. »Wir wussten, dass es so kommt«, meinte Franziska Hildebrand, mit 32 die dienstälteste Akteurin im Damen-Team. Ex-Weltmeister Erik Lesser hatte es unlängst noch drastischer formuliert: »Wenn mich jemand fragt, wie die Saison wird und dann mit Laura kommt, da kriege ich Plaque.«

Im Gegensatz zu den Männern, die ebenfalls an diesem Freitag (14.20 Uhr) in Tirol ihren Sprint-Wettkampf bestreiten, war der Saison-Start für die Skijägerinnen nicht ganz so schlecht. Auch wenn es in Östersund für einen Podestplatz in den Einzelrennen nicht ganz gereicht hat. »Letztes Jahr haben wir auch gesehen, dass wir etwas Startschwierigkeiten hatten«, sagte Damen-Bundestrainer Kristian Mehringer. Bei der WM gewann dann die ehemalige Langläuferin Herrmann Verfolgungs-Gold, Dahlmeier holte jeweils Bronze in Sprint und Verfolgung.

Herrmann übrigens will bei Olympia 2022 in Peking noch mit dabei sein. In dieser Saison setzt die 30-Jährige auf mannschaftliche Geschlossenheit: »Ich weiß nicht, ob man da eine neue Frontfrau braucht oder nicht. Wir haben ein starkes Team.«

»Wir vertrauen den Mädels, die wir dabei haben. Wir können der Laura nicht hinterherjammern«, meinte Mehringer nach dem Training am Donnerstag im verschneiten Hochfilzen. »Wir hoffen und wünschen jeder Athletin, dass sie ihre perfekte Leistung bringt und dann auch mal der Öffentlichkeit zeigt, dass wir es auch ohne Laura schaffen.«

Im Tiroler Pillerseetal soll nun der Anfang gemacht werden. »Das Gemüt ist auf alle Fälle sehr euphorisch. Wir hoffen, dass wir eine Schippe drauflegen können und erfolgreich abschließen können«, meinte Mehringer - auch ohne Dahlmeier. »Diese Ära nach Laura, die Zeitrechnung gibt es bei uns nicht. Biathlon ist eine Einzelsportart, ich laufe immer für mich«, sagte Hinz.

Nach dem Rücktritt der mittlerweile 32 Jahre alte Rekordweltmeisterin Neuner gab es für die Skijägerinnen bei Olympia 2014 ein historisches Debakel, ehe vor allem Dahlmeier für Glanzlichter sorgte. Drei Jahre nach Neuners Karriereende feierte sie mit der Staffel ihren ersten WM-Titel. 2017 sorgte die nun 26-Jährige mit fünfmal WM-Gold für ein Glanzlicht. Und beendete nach dem vergangenen Winter ihre Biathlon-Karriere - genau wie Neuner als Doppel-Olympiasieger. Doch diesmal scheint das Damen-Team etwas besser aufgestellt.

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