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ATP Cup: Rätselhafter Zverev-Auftritt besiegelt Niederlage

Lange hatte es so ausgesehen, als würde Alexander Zverev sein erstes Spiel der neuen Tennis-Saison gewinnen. Doch als der Sieg nahe war, brach der deutsche Spitzenspieler ein, auch weil der Aufschlag wieder nicht klappte. Der Auftakt beim ATP Cup wurde zur Enttäuschung.

Alexander Zverev
Alexander Zverev verlor sein Match gegen den Australier Alex de Minaur. Foto: Tertius Pickard/AP/dpa
Alexander Zverev verlor sein Match gegen den Australier Alex de Minaur. Foto: Tertius Pickard/AP/dpa

Brisbane (dpa) - Im Frust zerhackte Alexander Zverev wieder einmal seinen Tennisschläger, auch Teamkapitän Boris Becker konnte nicht mehr helfen.

Ein rätselhafter Leistungsabfall und am Ende blamabler Auftritt des Topspielers hat die Auftaktniederlage der deutschen Herren beim neuen ATP Cup gegen Gastgeber Australien besiegelt. Zverev wirkte am ersten Tag des Nationen-Wettbewerbs beim 6:4, 6:7 (3:7), 2:6 gegen Alex de Minaur verunsichert und verspielte in Brisbane gegen den Weltranglisten-18. eine klare Führung.

»Ich habe noch nicht genug Tennis gespielt. Ich werde jetzt so viel wie möglich trainieren. Am Anfang der Saison ist jeder ein bisschen eingerostet«, sagte Zverev mit Blick auf seine kurze Vorbereitung. »Es ist schwer. Auch wenn das Match 6:2, 6:2 für mich hätte ausgehen können, um ehrlich zu sein.«

Weil zuvor auch Jan-Lennard Struff gegen Nick Kyrgios mit 4:6, 6:7 (4:7) den Kürzeren gezogen hatte und zum Abschluss die French-Open-Gewinner Andreas Mies und Kevin Krawietz im Doppel gegen Chris Guccione und John Peers 3:6, 4:6 verloren, kassierte das deutsche Team einen 0:3-Fehlstart.

Dabei hatte Zverev zwischenzeitlich die große Chance auf den Ausgleich gehabt. Mit 4:2 lag die Nummer sieben der Welt nach dem gewonnenen ersten Satz vorn, ein 5:2 war möglich. Doch auch weil er wie schon in der vergangenen Saison erneute Probleme mit dem Aufschlag hatte, verpatzte Zverev seine erste Bewährungsprobe des neuen Jahres. Insgesamt unterliefen dem Hamburger 14 Doppelfehler.

In den ersten beiden Sätzen legte die deutsche Nummer eins jeweils überzeugend los, verlor aber die Souveränität, je näher die Entscheidungen rückten. Im dritten Satz konnten auch Becker und Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann bei den Seitenwechseln nicht mehr dazu beitragen, den frustrierten Spitzenspieler wieder aufzurichten. Erst vor einer guten Woche habe er mit dem Tennistraining begonnen und auch am Tag vor dem Match »fünf, sechs Stunden« trainiert, begründete Zverev. »Darum war ich im dritten Satz ein wenig müde.«

Struff hatte zuvor nur zum 2:3 im ersten Durchgang gegen den australischen Tennis-Entertainer Nick Kyrgios seinen Aufschlag abgegeben, konnte das 4:6, 6:7 (4:7) aber nicht abwenden. »Nick hat sehr gut aufgeschlagen heute. Er hat mich gebreakt, und ich hatte keine Chance zurückzukommen«, sagte der 29 Jahre alte Sauerländer.

Insgesamt 24 Nationen nehmen an dem neuen Wettbewerb in Sydney, Perth und Brisbane teil. Das Turnier gilt als Vorbereitung auf die am 20. Januar beginnenden Australian Open und ersetzt den Hopman Cup. Für Deutschland wird es nun in den weiteren Partien gegen Griechenland am Sonntag (8.30 Uhr/Sky) und Kanada am Dienstag (0.00 Uhr/Sky) noch schwerer, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Die Gruppenersten sowie die zwei besten Gruppenzweiten kommen weiter.

Doch auch bei der Premiere des neuen Team-Wettbewerbs rückt Tennis teilweise aufgrund der verheerenden Buschfeuer in den Hintergrund. »Es ist schwierig, rauszugehen und sich auf Tennis zu konzentrieren«, sagte Kyrgios und war den Tränen nahe, als er auf die Brände angesprochen wurde. Mit jedem Ass in diesem australischen Sommer will er umgerechnet 125 Euro spenden. Gegen Struff waren es schon 20. Auch sein Teamkollege de Minaur ist seinem Spenden-Aufruf gefolgt.

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