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1. FC Saarbrücken fordert die Pokal-Elite heraus

Erst Regensburg, dann Köln, jetzt Karlsruhe: Die sensationelle DFB-Pokalreise des Regionalligisten 1.FC Saarbrücken geht weiter. Erstmals nach 35 Jahren stehen die Saarländer wieder im Viertelfinale.

Triumph
Im Hermann-Neuberger Stadion feiern die Saarbrücker Spieler den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Foto: Oliver Dietze/dpa
Im Hermann-Neuberger Stadion feiern die Saarbrücker Spieler den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Foto: Oliver Dietze/dpa

Saarbrücken (dpa) - Allein unter Fußball-Bundesligisten: Regionalist 1. FC Saarbrücken stellt die Kräfteverhältnisse im DFB-Pokal auf den Kopf und darf nach dem erstmaligen Viertelfinal-Einzug seit 1985 auf die ganz große Sensation hoffen.

Mit einem 5:3 (0:0)-Sieg im Elfmeterschießen über den Zweitligisten Karlsruher SC machten die Saarländer am Mittwochabend die nächste Überraschung perfekt. »Das hätten wir uns nicht träumen lassen. Jeder Einzelne kann stolz auf sich sein«, sagte Sportdirektor Marcus Mann.

Nach dem 1. FC Magdeburg (2000/01) und Holstein Kiel (2011/12) ist Saarbrücken erst der dritte Viertligist, der die Runde der letzten Acht erreicht. Mit dem möglichen Halbfinaleinzug könnte der Außenseiter aus dem Saarland gar für ein Novum sorgen.

Nachdem Christopher Schorch den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, gab es in Völklingen kein Halten mehr. Der nächste Coup, nachdem bereits Zweitligist Jahn Regensburg (3:2) und Bundesligist 1. FC Köln (3:2) im Saarland scheiterten, wurde ausgiebig bejubelt. »Wir werden jetzt feiern - und nicht zu wenig. Danach werden wir vier Tage freimachen und uns erholen«, kündigte Trainer Lukas Kwasniok an.

Bis zum 3. oder 4. März, den Spieltagen des Viertelfinals, sollte sich der Underdog erholt haben. Dann treffen erneut Welten aufeinander. Mit einem Etat von rund 3,5 bis 4 Millionen Euro zählen die Saarbrücker zwar zu den finanzstärksten Viertligisten. Doch im Vergleich zu den zweistelligen Millionensummen der Konkurrenz, oder den über 250 Millionen Euro, die dem FC Bayern für das kickende Personal zur Verfügung stehen, ist das Bundesliga-Gründungsmitglied heute ein ganz kleiner Club.

Für Kwasniok, früher Nachwuchstrainer beim KSC, war es der perfekte Einstand. Ende Dezember trat der 38-Jährige die Nachfolge von Dirk Lottner an, der trotz der Erfolge im Pokal und der Tabellenführung in der Regionalliga Südwest gehen musste. Seinen Vorgänger würdigte er im Moment des Erfolgs: »Ich reiche die Glückwünsche weiter. Ohne die Mannschaft und Dirk Lottner würde ich heute nicht hier sitzen.« Keeper Daniel Batz parierte im Elfmeterschießen einmal und wurde damit zum Helden.

Jetzt tauscht Saarbrücken wieder die Rollen: Statt als klarer Außenseiter - wie im Pokalwettbewerb - geht der Traditionsverein als der große Favorit in die verbleibende Saison. Das große Ziel, der lang ersehnte Aufstieg in die 3. Liga, soll nach vielen knapp gescheiterten Anläufen endlich gelingen. Aktuell beträgt der Vorsprung vier Zähler. »Wir haben mit dem Sieg heute keinen Punkt und kein Tor in der Liga bekommen. Das ist weiter eine Herkulesaufgabe, aber eine geile«, betonte Kwasniok. Allmählich könnte der Traum von Liga drei aber Konkurrenz zu bekommen - von einem möglichen Pokal-Finale in Berlin.

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