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Bundesliga kein Tabu-Thema für Rottenburger Volleyballer

3:1-Auftaktsieg von Volleyball-Zweitligist TV Rottenburg über Ludwigsburg

Rottenburgs Routinier Dirk Mehlberg  (links) spielte erstmals seit sechs Jahren wieder als Libero.
Rottenburgs Routinier Dirk Mehlberg (links) spielte erstmals seit sechs Jahren wieder als Libero. Foto: Steffen Schanz
Rottenburgs Routinier Dirk Mehlberg (links) spielte erstmals seit sechs Jahren wieder als Libero.
Foto: Steffen Schanz

ROTTENBURG. Die Rottenburger Reise, an deren Ende im April die Rückkehr ins Volleyball-Oberhaus manifestiert werden kann, hat mit einem Sieg begonnen. »Wir tun alles, um sportlich erfolgreich zu sein. Die Abteilung lebt«, verdeutlichte TVR-Geschäftsführer Norbert Vollmer die Ambitionen des Vereins. Soll heißen: Der mögliche Aufstieg in die Bundesliga ist kein Tabuthema. »Mal sehen, wie weit es nach oben geht«, sagte Trainer Jan Scheuermann nach dem 3:1 (25:16, 25:15, 24:26, 25:17) gegen die Barock Volleys aus Ludwigsburg.

Der TV Rottenburg hatte die vergangene Saison in der Zweiten Liga Süd als Aufsteiger auf Platz vier beendet. Die drei vor dem TVR platzierten Clubs – Baden Volley Karlsruhe, FT 1844 Freiburg, ASV Dachau – nahmen die Gunst der Stunde wahr. Das Trio nutzte ein Angebot der Volleyball-Bundesliga (VBL), der den Aufsteigern eine zweijährige Nichtabstiegsgarantie mit dem Ziel zusicherte, die Beletage dauerhaft mit zwölf Mannschaften zu belegen.

Roten Teppich ausgelegt

Nun, da die vermeintlich stärksten Gegner abgewandert sind, ist den Rottenburgern der rote Teppich für einen Durchmarsch von der dritten in die erste Liga ausgebreitet worden. Ihre Heimat für ein gutes Jahrzehnt mit der Tübinger Paul-Horn-Arena als Spielstätte, die wegen der fantastischen Stimmung heimischer Fans bundesweit als »Tollhaus der Liga« bekannt geworden war. Das war einmal. »Nach Tübingen gehen wir nicht mehr«, verrät Vollmer. Der Kosten wegen.

Doch längst hat sich das neue TVR-Domizil Volksbank-Arena als optimale Halle erwiesen. Für Sportler und Zuschauer, die ihre Lieblinge weiterhin frenetisch anfeuern. Gegen Ludwigsburg kamen 852 Besucher, für einen Volleyball-Zweitligisten eine stattliche Kulisse. Platz wäre für 1050, mit Zusatztribünen sind sogar 1500 Fans möglich. Aber bis dahin darf die Rottenburger Reiseroute mit Kilometerfressern wie nach Dresden (560), Delitzsch (540) oder Leipzig (530) nicht unterschätzt werden.

Mehlberg als Libero

Vor dem Spiel gegen Ludwigsburg hatte der bundesligagestählte Dirk Mehlberg bereits einen langen Tag hinter sich gehabt. Denn um 5.20 Uhr schon stand die kleine Tochter auf der Matte und verlangte Aufmerksamkeit. Am Abend war der 38-jährige Teamsenior dennoch hellwach. Der etatmäßige Außenangreifer war erstmals seit der Saison 2017/18 wieder als Libero eingesetzt worden und hatte mit der Aufgabe keinerlei Probleme.

»Es hätte ein klares 3:0 sein müssen. So mussten wir uns nochmal zusammenreißen«, sagte Mehlberg, nachdem im dritten Satz der Faden gerissen war und die Ludwigsburger verkürzt hatten. »Das war typisch«, meinte sein Trainer. Doch Jan Scheuermann war schnell wieder versöhnt: »Da rauszukommen ist auch eine Qualität.« (GEA)