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Der TV Reutlingen kommt nervenstark zum nächsten Sieg

Zweitligist TV Reutlingen gewinnt mit 6:3 gegen den TC Ismaning. Entscheidung bereits nach den Einzeln.

Als einziger Reutlinger nach vier Einzel- und Doppelspielen ohne Niederlage: Paul Wörner.  FOTO: BAUR
Als einziger Reutlinger nach vier Einzel- und Doppelspielen ohne Niederlage: Paul Wörner. Foto: JoBaur
Als einziger Reutlinger nach vier Einzel- und Doppelspielen ohne Niederlage: Paul Wörner.
Foto: JoBaur

REUTLINGEN. Zweites Spiel, zweiter Sieg – Tennis-Zweitligist TV Reutlingen ist am ersten Punktspiel-Wochenende mit maximaler Ausbeute in die Saison 2023 gestartet. Zum Heimtauftakt setzten sich die Schützlinge von Trainer Marek Kimla vor 300 Zuschauern gegen den TC Ismaning mit 6:3 durch. Doch das Ergebnis klingt deutlicher als der Spielverlauf eigentlich war.

Alle drei Matches der ersten Runde gingen in den Entscheidungssatz, den Match-Tie-Break. Und hier zeigten die Reutlinger maximale Nervenstärke. Tim Handel, Paul Wörner und Marek Jaloviec aus Tschechien holten die ersten drei Zähler für den TVR. In den Anfangsminuten waren die Gäste laut auf dem Platz und beeindruckten das Reutlinger Trio. »Sie haben uns verbal überrollt«, war Kimla überrascht. Nach dem ersten Sieg von Handel gegen Dennis Bloemke mit 10:8 ging der Flow los. »Da ist der Knoten geplatzt«, so Kimla. Der Lokalmatador nutzte seinen dritten Matchball und zeigte sich zufrieden. »Es war ein sehr enges Match, ich habe jedoch gut serviert«, betonte der 26-Jährige, der den Applaus der Fans genoss.

»Sie haben uns verbal überrollt«

Wörner behielt gegen den aufschlagstarken Mark Wallner ebenso mit 10:8 die Oberhand. Am Netz verwandelte der 26-Jährige seinen ersten Matchball. »Gegen seinen Aufschlag hatte ich Probleme, am Ende konnte ich aber meine Chancen nutzen«, sagte Wörner. Im längsten Match des Tages siegte Jaloviec gegen Thomas Dafcik. Ganze 152 Minuten duellierten sich die beiden Akteure, ehe Linkshänder Jaloviec nach einem Fehler des Gegners den ersten Matchball zum 10:6 nutzte. »Es war ein schweres Spiel für mich«, erzählte der Tscheche, der in Deutschland aufgewachsen ist und mit fließendem Deutsch überraschte. Nach zwei Operationen am Handgelenk ist der 29-Jährige nicht mehr auf der Tour unterwegs. Als Trainer betreut er nun seinen Landsmann Dalibor Svrcina (Weltranglistenplatz 193).

Wenig Mühe hatte TVR-Spitzenspieler Nerman Fatic gegen Jakob Schnaitter. Ohne einen zugelassenen Breakball bei eigenem Aufschlag holte der Bosnier beim 6:4 und 6:2 mit einem Service-Winner nach 77 Minuten den vierten Punkt. »Ich war konzentriert und bin nach anfänglichen Problemen gut in die Partie gekommen. Die vielen Zuschauer waren toll«, jubelte Fatic, der bereits am Abend die Reise zum Challenger-Turnier nach Salzburg antrat.

Youngster Noah Schlagenhauf war es vorbehalten, für die Entscheidung zu sorgen. Kontrahent Michael Weindl versuchte, mit Mondbällen und Stopps den 20-Jährigen aus dem Rhythmus zu bringen. Ohne Erfolg. Ab dem 3:3 im ersten Satz überrollte der TVR-Akteur seinen Gegner förmlich. Neun der folgenden zehn Spiele gingen an Schlagenhauf, kurz vor 15 Uhr war mit dem 6:3, 6:1-Erfolg der fünfte Punkt und gleichzeitig der Mannschaftserfolg unter Dach und Fach. »Das ist der zweite Sieg«, schrie Kimla und herzte seinen Spieler. Einzig Peter Torebko musste sich nach drei Sätzen Maximilian Homberg geschlagen geben.

In den Doppeln war aus Reutlinger Sicht dann etwas die Luft raus. Nur das Duo Torebko/Wörner konnte ihr Spiel gegen die Formation Dafcik/Weindl mit 6:3, 6:4 gewinnen. Wörner bleibt damit als einziger Akteur auch nach dem vierten Auftritt ohne Niederlage. (GEA)

 

TC ISMANING OHNE AUSLÄNDER

Der TV Reutlingen geht seit dieser Saison den deutschen Weg mit mindestens vier nationalen Akteuren pro Spieltag. »Das kommt bei den Mitgliedern und Fans gut an«, sagt Manager Mark Linsenbolz. Ganz ohne Ausländer traten hingegen die Gäste vom TC Ismaning bei München an – und das tun sie schon seit vielen Jahren. 16 von 17 gemeldeten Spieler sind Deutsche. »Wir sehen keinen Mehrwert, ausländische Spieler nur für einen Spieltag zu verpflichten«, so Ismanings Spielführer Florian Kirschner über die Beweggründe. Mit dem Team ist Ismaning im vergangenen Jahr Meister in der Regionalliga geworden und in die 2. Liga aufgestiegen. Trotz zweier Niederlagen zum Auftakt blickt Kirschner positiv nach vorne: »Die Hoffnung ist da, die notwendigen Siege noch einzufahren.« (tob)