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TuS-Metzingen winkt ein Rekord gegen den Meister

Die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen treffen am Samstag auf den Thüringer HC. Warum sich beide Trainer das anders gewünscht hätten und welchen Rekord die TusSies knacken könnten.

Bestreitet am Samstag wie sechs andere Metzingerinnen ihr letztes Heimspiel für die TuS: Rechtsaußen Kelly Vollebregt. FOTO: MEY
Bestreitet am Samstag wie sechs andere Metzingerinnen ihr letztes Heimspiel für die TuS: Rechtsaußen Kelly Vollebregt. FOTO: MEYER
Bestreitet am Samstag wie sechs andere Metzingerinnen ihr letztes Heimspiel für die TuS: Rechtsaußen Kelly Vollebregt. FOTO: MEYER

METZINGEN. Es ist eine kuriose Situation. Am vorletzten Spieltag der Frauenhandball-Bundesliga treffen exakt die Mannschaften aufeinander, die sich auch in 14 Tagen in der Pokal-Endrunde im Halbfinale gegenüberstehen. Spitzenreiter SG BBM Bietigheim muss bei Absteiger Halle-Neustadt antreten und die TuS Metzingen empfängt am Samstag (20 Uhr, Tübinger Paul-Horn-Arena) im Spitzenspiel Meister Thüringer HC.

»Beide hätten wir uns es anders gewünscht«, spricht TuS-Coach André Fuhr gleichermaßen für sich wie auch THC-Coach Herbert Müller. Die Frage, ob die Teams angesichts des bald schon folgenden Pokal-Duells die Karten am Samstag noch nicht aufdecken, stellt sich für Fuhr nicht. »Die Bundesliga ist so transparent. Es gibt keine Geheimnisse, mit denen man den Gegner überraschen kann. Wir werden sicher nicht herumtaktieren. Es wird letztlich darauf ankommen, welche Lehren man aus diesem Spiel für das Final-Four-Turnier zieht«, unterstreicht der Coach.

Müller: Keine Titelpflicht

Im Hinspiel war sein Team in Thüringen nach 11:7-Führung noch mit 26:28 unterlegen. Mit einem Sieg würde die TuS dafür sorgen, dass man die Saison mit dem besten Punkte-Ergebnis seit dem Metzinger Aufstieg 2012 abschließt. Der Thüringer HC muss gewinnen, um den Titel-Zweikampf mit Spitzenreiter Bietigheim bis zum letzten Spieltag aufrechtzuerhalten. Bietigheim hat allerdings dank des besseren Torverhältnisses klare Vorteile. Müsste der siebenfache Meister Thüringen am Ende Bietigheim den Vortritt lassen, würde sich Müllers Enttäuschung in Grenzen halten. »Wir haben so viel gewonnen, schon ganz früh den Supercup. Es war bisher eine hervorragende Saison. Wir haben keine Titelpflicht«, betont der Meister-Trainer.

Nicht nur die Metzinger Jugend-Mannschaften, die in der Halbzeitpause geehrt werden, werden einen besonderen Moment erleben. Für gleich sieben TuS-Bundesliga-Spielerinnen ist es die letzte Partie vor eigenem Publikum. Kapitän Julia Behnke, Monika Kobylinska, Julia Harsfalvi, Isabell Roch, Kelly Vollebregt, Katharina Beddies und Shenia Minewskaja, die im Übrigen von Bundestrainer Henk Groener für die Kroatien-Länderspiele nachnominiert wurde, werden nach der Partie verabschiedet.

»Die Vorfreude ist richtig groß. Wir sind extra motiviert gegen den THC und wollen schauen, was da geht«, sagt Volle-bregt. Die Rechtsaußen kam vor vier Jahren zu den Pink Ladies, wo sie den Sprung in den Kader der niederländischen Nationalmannschaft schaffte. Sie wäre zur neuen Saison nach eigener Aussage sehr gerne ins Ausland gewechselt, aber das kam nicht zustande. Stattdessen geht die 24-Jährige zum Bundesliga-Rivalen Dortmund. Von dort ist ihr Heimatland nicht mehr weit entfernt. Die Linkshänderin hat bei der Borussia unterschrieben, weil sie beim Club viel Potenzial sieht: »Ich glaube, dass Borussia Dortmund sich in den nächsten zwei Jahren zur deutschen Spitzenmannschaft entwickeln wird.«

Bereits jetzt weiß Vollebregt, was sie besonders vermissen wird. »So eine Stimmung in der Halle – das gibt es nirgendwo anders«, stattet sie den Fans der »TusSies« ein spezielles Lob ab. Am Samstag könnte es einen Saisonrekord bei TuS-Heimspielen geben. Gegen Nellingen im Dezember waren 2 100 Besucher in die Paul-Horn-Arena gekommen. (GEA)

 

EUROPAPOKAL-SPIELE NÄCHSTE SAISON IN TÜBINGEN

Öschhalle steht mittelfristig als Bundesliga-Spielstätte vor dem Aus

In der Tübinger Paul-Horn-Arena werden die Metzinger Handballerinnen kommende Saison zwei Erstliga-Partien sowie die EHF-Cup-Spiele bestreiten. Der Großteil der Bundesliga-Partien geht in der Runde 2019/20 wieder in der Öschhalle über die Bühne. Es zeichnet sich aber ab, dass mittelfristig keine Erstliga-Spiele mehr in der für ihre tolle Stimmung bekannten »Öschhölle« möglich sein werden.

Grund ist, dass die Handball-Bundesliga der Frauen (HBF) Änderungen bei den Auflagen zur Hallen-Ausstattung anstrebt. »Wir sind in der Ausarbeitung eines mehrjährigen Plans wie sich die Bundesliga bis 2025/26 entwickeln soll«, sagte HBF-Geschäftsführer Christoph Wendt. Das Ziel ist demnach, die »Vermarktbarkeit« zu erhöhen. Für eine zweite Tribünenseite, die früher oder später eine Hallen-Voraussetzung werden dürfte, ist aber in der Öschhalle kein Raum. Die Paul-Horn-Arena würde auch künftige Erfordernisse erfüllen. (eye)