METZINGEN. Der Start der Metzinger Bundesliga-Handballerinnen beim 33:26 (20:12)-Sieg gegen den BSV Sachsen Zwickau ist fulminant. Nach je einem Fehlwurf auf beiden Seiten gleicht Julia Behnke in der dritten Minute zum 1:1 aus und danach geht es fast nur noch in Richtung Zwickauer Tor. Dagmara Nocun wirft das 2:1 und Metzingens Torfrau Rebecca Nilsson pariert in der Folgezeit einen Ball nach dem anderen und gibt so der in jüngster Zeit oft verunsicherten Hintermannschaft einen wichtigen Rückhalt. Mit einer Quote von fast dreißig Prozent in etwas mehr als 35 Minuten Spielzeit setzt sie ein starkes Zeichen.
Unzufrieden mit Torhütern
Auf der Gegenseite ist der Frust von Trainer Norman Rentsch an der Seitenlinie mit seiner Mannschaft im Allgemeinen und den Torfrauen im Besonderen schon fast körperlich spürbar. Nach 20 Minuten wechselt er mit Charley Zenner bereits die dritte Torhüterin ein. Die Zwickauerinnen machen es im Angriff den TuS-Frauen einfach: Niemand geht wirklich steil, und so schaffen es Katarina Pandza & Co. immer wieder, die Lücken zu schließen und zwingen den Gegner zu überhasteten, ungenauen Würfen.
Metzingen dagegen bleibt weiter in der Erfolgsspur. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff setzt Pandza einen Siebenmeter zum 18:8 in die Maschen. Die höchste Führung der »TusSies« während des gesamten Spiels. Zur Halbzeit sind es noch acht Tore: 20:12.
Das Bösch-Team, bei dem nach der Pause Lea Schüpbach eingewechselt wird und den Kasten hütet, hat das Spiel unter Kontrolle, trifft aber nun auf wesentlich aufmerksamere Gegenspielerinnen. Svenja Hübner, die im Mittelblock verteidigt, erhält in den letzten zehn Minuten drei Zwei-Minuten-Strafen, was folglich zur Roten Karte führt. Zwickau nähert sich bis auf fünf Tore an, ohne allerdings die doch beruhigende Führung der Metzingerinnen ernsthaft in Gefahr bringen zu können.
Dafür sorgt nicht zuletzt Lena Schüpbach zwischen den Pfosten. Sie verhindert mit ihren Paraden, dass es unnötig spannend wird. Den Schlusspunkt aus Metzinger Seite setzt Pandza mit dem 33:26. Sie ist damit wieder einmal die beste Werferin mit neun Toren. Spielerin des Abends wird jedoch Behnke. Nicht nur wegen ihrer sechs Treffer, sondern ihres gleichermaßen starken Einsatzes in Abwehr und Angriff. »So ein bisschen ist zum Saisonende die Luft jetzt raus«, kommentierte die 30-Jährige das Spiel. »Dennoch geben wir bis zum Schluss Vollgas«, versprach sie den Zuschauern.
Die Revanche für die knappe 25:26-Vorrunden-Niederlage ist jedenfalls gelungen. Trainer Werner Bösch, der sich nur kurz über die Nachlässigkeiten seines Teams in der zweiten Halbzeit geärgert hat (»Nach der Pause haben wir es dann leider einfach nur vor sich hin plätschern lassen und uns hat die letzte Konsequenz in unseren Aktionen gefehlt«), hofft, dass wieder viele Metzinger Fans sich eine Dauerkarte für die nächste Saison sichern, denn der Verkauf hat bereits begonnen. (GEA)