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Aktuell Interview

Metzingerin Julia Behnke: Eine WM-Medaille würde ich nehmen

Julia Behnke von den Metzinger Bundesliga-Handballerinnen wurde mit ihrer Teamkollegin Maren Weigel für die Weltmeisterschaft in Norwegen, Schweden und Dänemark (29. November bis 17. Dezember) nominiert.

Die Metzinger Handballerin Julia Behnke (Bild), die bisher 87 Mal den deutschen Dress trug,  steht mit TuS-Teamkollegin Maren We
Die Metzinger Handballerin Julia Behnke (Bild), die bisher 87 Mal den deutschen Dress trug, steht mit TuS-Teamkollegin Maren Weigel im Kader für die Weltmeisterschaft. Foto: Michael Schmidt/Eibner-Pressefot
Die Metzinger Handballerin Julia Behnke (Bild), die bisher 87 Mal den deutschen Dress trug, steht mit TuS-Teamkollegin Maren Weigel im Kader für die Weltmeisterschaft.
Foto: Michael Schmidt/Eibner-Pressefot

METZINGEN. Handball-Bundestrainer Markus Gaugisch hat mit Julia Behnke und Maren Weigel zwei Metzingerinnen für seinen Weltmeisterschafts-Kader nominiert. Behnke, die im Vorjahr gleich zwei Verletzungspausen hatte, feierte im Oktober ihr Comeback in der deutschen Auswahl. »Ich bin sicher, alle Nationen haben Respekt vor uns«, sagte die 30-jährige Kreisläuferin im Gespräch mit GEA-Redakteur Frank Pleyer über die WM-Chancen.

GEA: Im Sommer war das Thema Nationalmannschaft für Sie noch weit weg. Hat es Sie überrascht, dass Sie so schnell nach Saisonbeginn schon wieder nominiert wurden?

Julia Behnke: Ja, so schnell kann es gehen. Ich bin seit April/Mai richtig beschwerdefrei und hatte den Sommer über richtig Zeit, mich körperlich wieder fit zu machen. Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt und umso glücklicher bin ich, wieder mein altes Niveau erreicht zu haben.

Wie war es, nach zwei Jahren wieder in die Auswahl der besten deutschen Spielerinnen zurückzukehren?

Behnke: Es war aufregend und schön. Mit fast allen Mädels habe ich ja auch schon zusammengespielt und ich war voller Vorfreude.

»Ich bin mir sicher, alle Nationen haben Respekt vor uns«

Wie stark schätzen Sie das deutsche Team im Vergleich zu den großen Handball-Nationen Norwegen, Frankreich und Dänemark ein? Ist eine WM-Medaille drin?

Behnke: Ich schätze uns gut ein. Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, was wir können. Ich bin mir sicher, alle Nationen haben Respekt vor uns. Unser Ziel ist es, mindestens das Olympia-Qualifikations-Turnier zu erreichen, was einen Platz unter den ersten sieben Teams bedeutet. Eine Medaille würde ich aber auch nehmen.

Die Olympia-Teilnahme ist ein großes Ziel. Motiviert das zusätzlich?

Behnke: Jedes Großturnier ist besonders und generell jedes Spiel mit dem Adler auf der Brust. Aber den Schritt in Richtung Olympia zu machen, ist sicherlich nochmal ein kleines bisschen extra aufregend.

»Markus ist offen und kommunikativ und er lebt vor, was er von uns erwartet«

Bundestrainer Markus Gaugisch, der mit Bietigheim Titel um Titel holte, ist der große Hoffnungsträger. Was zeichnet ihn aus?

Behnke: Markus ist sehr klar und direkt. Es gibt eine Strategie, Ideen und Trainingseinheiten, die wirklich mit hoher Qualität geführt werden. Vor- und Nachbereitung, Gespräche und viel individuelles Feedback mit Hausaufgaben. Er ist offen und kommunikativ und er lebt vor, was er von uns erwartet. Er holt einen in seinen Ansprachen richtig ab und man hat direkt Bock, aufs Feld zu gehen.

Nun zur TuS Metzingen. Es gab schon einige Highlights. 8:4 Punkte in der Bundesliga, dazu die erneute Qualifikation für die Pokal-Endrunde - wie fällt die Zwischenbilanz aus?

Behnke: Ich bin zufrieden mit unserer Bilanz. Im Pokal sind wir mit guten Leistungen souverän ins Final Four eingezogen. Das war eines unserer Ziele und das haben wir geschafft. Unsere Bilanz in der Liga ist auch okay. Sicherlich hätten wir die zwei Punkte aus Zwickau gerne mitgenommen, dafür konnten wir jedoch den Sieg in Dortmund einfahren. Der Fokus vor der WM ist klar und vier weitere Punkte wären natürlich super.

»Oldenburg ist eine absolute Pokalmannschaft«

Im Pokal-Halbfinale treffen die »TusSies« mal nicht auf Seriensieger Bietigheim, sondern den VfL Oldenburg. Schaffen die Pink Ladies wie 2017 den Final-Einzug?

Behnke: Sicherlich ist Oldenburg ebenfalls ein sehr starker Gegner und eine absolute Pokalmannschaft. Somit ist klar, dass die 60 Minuten bis zum Finale sehr hart werden. Trotzdem glaube ich an uns als Team - mit unserer pinken Wand im Rücken - und hoffe, wir stehen wie 2017 im Finale. (GEA)