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Metzinger Handballerinnen verabschieden sich mit Torfestival ins neue Jahr

Frauenhandball-Bundesligist TuS Metzingen spielt Aufsteiger HSV Solingen-Gräfrath beim 43:21 an die Wand

Metzingens Rechtsaußen in Top-Form: Sabrina Tröster glänzt gegen Solingen mit sieben Toren.
Metzingens Rechtsaußen in Top-Form: Sabrina Tröster glänzt gegen Solingen mit sieben Toren. Foto: Eibner-Pressefoto / Jan Strohdiek
Metzingens Rechtsaußen in Top-Form: Sabrina Tröster glänzt gegen Solingen mit sieben Toren.
Foto: Eibner-Pressefoto / Jan Strohdiek

METZINGEN. Eindrucksvoller hätten sich die Metzinger Handballerinnen vom alten Jahr nicht verabschieden können: Das 43:21 (24:10)-Torfestival gegen den überforderten Aufsteiger HSV Solingen-Gräfrath begeisterte die Fans in der ausverkauften Öschhalle. Aber auch aus anderem Grund gab es im Metzinger Lager strahlende Mienen: In dieser Partie standen gleich fünf »TusSies« auf dem Spielfeld, die allesamt schon in der Jugend den TuS-Dress getragen und inzwischen zu Bundesliga-Akteurinnen avanciert sind.

Linkshänderin Maren Weigel, die dienstälteste Pink Lady, gehört ebenso zu diesem Quintett wie die Youngster Marie Weiss (19/Tor), Sabrina Tröster (19/Rechtsaußen), Ida Petzold (18/Kreis) und Rebecca Rott (19/Rückraum). Geschäftsführer Ferenc Rott war »super stolz« auf diese Entwicklung und Trainer Werner Bösch sprach von einem »Weg, den wir weitergehen müssen«.

Weiss und Tröster ragen heraus

Zwei von den Talenten stachen heraus: Marie Weiss machte ein großes Spiel zwischen den Pfosten und sorgte im Verbund mit der später eingewechselten Kamilla Kantor dafür, dass die Metzinger Torhüterinnen beinahe unglaubliche 55 Prozent der Solinger Würfe parierten. Weiss, die als Spielerin des Abends ausgezeichnet wurde, sagte: »Unsere kompakte Abwehr hat auch mir gut geholfen.« Und Sabrina Tröster, die wie sie aus Pfullingen kommt, glänzte mit sieben Toren bei acht Versuchen, wobei sie die ersten sieben Würfe allesamt (!) im Solinger Netz versenkte.

Bereits bei der Niederlage in Blomberg war die Linkshänderin sehr treffsicher: Vier Chancen hatte sie am Mittwoch in vier Treffer umgemünzt. »Es läuft gerade. Wenn man das Vertrauen des Trainers hat, gibt einem das ein gutes Gefühl«, sagte Tröster, die auf ihrer Position bisher meist Einwechselspielerin war. Weil die Stammspielerin Anna Frankova vor Kurzem erkrankt war, sprang Tröster in die Bresche - mit durchschlagendem Erfolg.

Einbahnstraßen-Handball

Durchschlagend war auch das Offensivspiel in der letzten Metzinger Partie des alten Jahres. Der TuS-Turbo lief von Beginn an auf Hochtouren. Solingen gelang es nur, bis zum 6:5 (9.) in Schlagdistanz zu bleiben. Dann wurde Weiss zehn Minuten lang zum unüberwindlichen Hindernis. »Sie hat eine Riesen-Quote gehabt«, freute sich Tröster für die Teamkollegin. Die Abwehr zwang die Gäste immer wieder zu Ballverlusten, während das Angriffsspiel florierte. Nach einem 10:0-Tore-Lauf stand es 16:5 (18.) und der Einbahnstraßen-Handball setzte sich mit sehenswerten Aktionen fort.

Zwei Beispiele: Da ließ Spielmacherin Sandra Erlingsdottir durch eine Körpertäuschung ihre Gegenspielerin aussteigen und vollendete mit einem butterweichen Heber aus dem Antritt heraus zum Torerfolg. Oder Viktoria Woth: Die Rückraumspielerin gab in der 54. Minute ihr Bundesliga-Comeback nach einem Kreuzbandriss, der sie elf Monate lang außer Gefecht gesetzt hatte. Kaum auf dem Feld, jagte die Ungarin das Leder zum 40:19 unter die Latte. Weiss: »Wir haben es einfach genossen, das Jahr gut abzuschließen.«

Schwere Spiele im Januar

Dem konnte der Coach nur zustimmen. Bösch sprach von »30 überragenden Minuten«. Danach habe man ein bisschen das Tempo herausgenommen »und trotzdem dominiert«. Jetzt haben die Pink Ladies bis 3. Januar trainingsfrei, ehe die Vorbereitung auf die erste Begegnung im neuen Jahr beginnt. Das Auswärtsspiel beim Top-Team HSG Bensheim-Auerbach am 11. Januar (19.30 Uhr) läutet eine Phase von schweren Spielen für die Metzingerinnen ein, die anschließend in Leverkusen und zu Hause gegen den Thüringer HC gefordert sind. Das nötige Selbstvertrauen, um in diesen Partien bestehen zu können, haben sich die Bösch-Schützlinge beim 43:21 schon mal geholt. (GEA)