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Metzinger Handballerinnen drohen mehrere Ausfälle in Leverkusen

Personal-Probleme bei den Metzinger Bundesliga-Handballerinnen vor dem Leverkusen-Spiel. Drei Spielerinnen sind krank, drei weitere verletzt

Personalprobleme bei der TuS: Die beiden Mannschaftsführerinnen  Julia Behnke (vorn) und Maren Weigel (rechts hinten) sind krank
Personalprobleme bei der TuS: Die beiden Mannschaftsführerinnen Julia Behnke (vorn) und Maren Weigel (rechts hinten) sind krank. Foto: Marco Wolf
Personalprobleme bei der TuS: Die beiden Mannschaftsführerinnen Julia Behnke (vorn) und Maren Weigel (rechts hinten) sind krank.
Foto: Marco Wolf

METZINGEN. Im Kampf um einen Europapokal-Platz haben die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen zuletzt einige Federn gelassen. Im Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen am Sonntag (16 Uhr) zählt nur ein Sieg, doch nun erschweren massive Personalprobleme die Vorbereitung. Hinter dem Einsatz gleich von sechs Spielerinnen stehen große Fragezeichen.

Die Leistungsträgerinnen Maren Weigel, Dagmara Nocun und Julia Behnke sind seit mehreren Tagen krank. Im Fall von Behnke, die es Mitte der Woche erwischte, ist der Einsatz in der Ostermann-Halle sehr unwahrscheinlich. Bei Weigel und Nocun, die seit Wochenbeginn ausfallen, könnte es vielleicht gerade so reichen. Die Situation ist so schon schwierig genug, doch damit sind die Hiobsbotschaften noch nicht vorüber. So sind daneben drei weitere Spielerinnen angeschlagen. Linkshänderin Jana Scheib (doppelter Bänderriss) und Spielmacherin Sandra Erlingsdottir (muskuläre Probleme im Oberschenkel) fehlten bereits bei der 25:26-Niederlage in Bensheim. Dazu kommt Torhüterin Kamilla Kantor, der Schulterschmerzen zu schaffen machen.

Trainer Werner Bösch ist ein Pragmatiker. Er nimmt eine Situation, wie sie ist, und sucht nach Lösungen. Falls Kantor passen muss, »nehmen wir neben Marie Weiss eine Torhüterin aus der zweiten Mannschaft mit«, sagt der Coach. Und wenn bei den Feldspielerinnen weitere Ausfälle zu verzeichnen wären? »Dann müssen andere ihre Aufgaben übernehmen.« Das klappte bereits in Bensheim ganz gut, als die »TusSies« ohne Scheib und Erlingsdottir Mitte der zweiten Halbzeit das Spiel im Griff zu haben schienen, am Ende aber nach eigenen Ballverlusten und vergebenen Chancen noch als Verlierer die Halle verließen. Eine ärgerliche, absolut unnötige Niederlage. »Klar waren die Mädels geknickt«, beschreibt der Coach die verhagelte Stimmung auf der Rückfahrt.

Was ihn an diesem doppelten Punktverlust wie auch schon Ende Dezember in Blomberg besonders ärgert: Dass man Geschenke verteilt, sich selbst um die Chance bringt und nicht das umsetzt, was abgesprochen worden sei. Auf 10:6 Punkte in der ersten Saison-Phase folgten 2:4 Zähler. Allerdings bekamen es die Pink Ladies zuletzt mit anderen Kalibern zu tun. Teams auf Augenhöhe, Gegner, gegen die zwei, drei Fehler zuviel schon entscheidend sein können. Stagniert der Reife-Prozess des Teams? Bösch hält diese These nicht für zutreffend. »Wir sind immer noch zu abhängig von einzelnen Personen«, entgegnet der Coach.

In Dortmund und im Pokalspiel in Blomberg sei es schon besser gewesen. Da hatte man schwierige Partien erfolgreich über die Runden gebracht. In den vergangenen Begegnungen war es wieder schlechter. Es ist ein Auf und Ab. Mal überragt Behnke, dann ist Nocun nicht zu stoppen, ein andermal machen Erlingsdottir oder Naina Klein ein großes Spiel. Wenn aber eine Stammspielerin mal keinen guten Tag hat, blass bleibt oder nicht spielen kann, »müssen ein paar andere in die Bresche springen«. Dann könnten sich die Spielerinnen aus der zweiten Reihe hinter den Leistungsträgerinnen »nicht verstecken«, sagt Bösch. Im Idealfall verteilen sich Spielanteile, starke Szenen und Tore auf alle Positionen, so dass jede Spielerin zum wichtigen Faktor wird - ob sie nun in der Startformation steht oder später von der Bank kommt. Bösch: »Wir müssen in Leverkusen gewinnen, egal in welcher Besetzung.« (GEA)