BUXTEHUDE. Mit einer Niederlage im Gepäck und der Gewissheit in den Köpfen, dass die Saison gelaufen ist, fuhren die TuS-Frauen zurück nach Metzingen. Gefeiert wurde dagegen vor den Toren Hamburgs, in Buxtehude. Der BSV hatte sich vor 1 290 Zuschauern die notorische Schwächephase der Metzingerinnen in der zweiten Halbzeit zunutze gemacht und letztlich verdient das Spiel der beiden Tabellennachbarn mit 33:28 (14:13) gewonnen.
Die letzten drei Spiele in Oldenburg, zu Hause gegen Dortmund und jetzt in Buxtehude liefen alle nach ähnlichem Muster: Eine solide und konzentrierte erste Halbzeit, in der Metzingen teilweise sogar führte. In der zweiten Hälfte dann aber jeweils über Minuten der Verlust an Konzentration dadurch Zuspielfehler im Angriff und fehlende Aggressivität in der Deckung. Kurz: Leichtes Spiel für den Gegner, um davonzuziehen.
Torhüterin Rebecca Nilsson stark
Doch der Reihe nach: Rebecca Nilsson hütete von Beginn an das Tor und so viel vorneweg: An ihr lag es nicht, dass die Mannschaft auch ihr drittes Spiel in Folge verlor. Mit 28,6 Prozent gehaltener Bälle war sie der Stabilisator hinten – vor allem in Halbzeit eins. Beide Teams glänzten im ersten Abschnitt mit starken Abwehrleistungen. Es dauerte drei Minuten, bis die Gastgeber das erste Tor erzielten. Kein Team konnte sich in der Folgezeit absetzen. Als Marte Juuhl Svensson in der 27. Minute die TuS-Frauen mit 12:11 in Führung bringt, Nilsson den Gegenangriff hält, trifft Katarina Pandza nur die Latte. Anstatt also mit einer möglichen Zwei-Tore-Führung in die Pause zu gehen, liegt das Bösch-Team mit 13:14 hinten.
Ein technischer Fehler von Svensson direkt nach dem Anwurf, bringt die Zwei-Tore-Führung für Buxtehude. Nicht ganz nachvollziehbar bleibt, warum Metzingens Trainer Werner Bösch zur Halbzeit Rebecca Nilsson trotz starker Leistung auf die Bank setzt und Lea Schupbach bringt, die zunächst keinen Ball zu fassen bekommt und der immer stärker verunsicherten Abwehr keinen Rückhalt geben kann. In der 35. Minute sind es erstmals drei Tore Rückstand. Bis zum erneuten Torhüterinnenwechsel in der 47. Minute zieht Buxtehude auf sieben Tore davon.
Im Angriff zu harmlos
Damit ist das Spiel entschieden, auch wenn dank gutem kämpferischen Einsatz in den letzten Minuten noch eine Ergebnisverbesserung für die TuS-Frauen gelingt. Am Ende steht ein ernüchterndes 28:33. Vor allem sind es erneut über dreißig Gegentore, die zu Buche stehen. Und vorne tut sich die Mannschaft schwer – nicht zuletzt da mit Maren Weigel nach der Langzeitverletzten Lena Degenhardt eine weitere Rückraumspielerin ausfiel. Ida Petzold kam bis zu ihrer Zwei-Minuten-Strafe nur zu einem Kurzeinsatz, sodass Metzingen über die ganze Spielzeit mit neun Feldspielerinnen durchspielte.
Beste Werferin auf Metzinger Seite war erneut Katarina Pandza mit neun Treffern, davon drei verwandelte Siebenmeter. Kurz nach Spielschluss rang sie nach einer Erklärung: »Wir finden die Motivation nicht, dazu haben wir viele Ausfälle in den letzten Wochen. Es heißt jetzt einfach zusammenstehen und weiter trainieren.« Bei Buxtehude warf Teresa von Prittwitz sieben Tore. Das Team überzeugte jedoch durch mannschaftliche Geschlossenheit: Isabelle Dölle traf sechs Mal, ebenso Charlotte Kähr und drei Spielerinnen je vier Mal. (GEA)