METZINGEN. 2022 endete optimal für die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen. Mit fünf Siegen in Folge feierten die Pink Ladies einen goldenen Jahresabschluss. Nun soll an diese Serie nahtlos angeknüpft werden. Zumal die nächsten beiden Gegner aus dem Tabellenkeller kommen. »Wir müssen bei unserem Anspruch beide Spiele gewinnen«, sagt Trainer Werner Bösch unumwunden vor den Begegnungen am Samstag (18 Uhr) beim Tabellen-13. BSV Sachsen Zwickau und eine Woche später zu Hause gegen Schlusslicht VfL Waiblingen. Der Coach setzt aber sofort hinzu: »Wir sind natürlich gewarnt.«
Nicht ohne Grund. Waiblingen ließ zuletzt mit einem unerwarteten Sieg beim Tabellensiebten VfL Oldenburg aufhorchen. Und Zwickau hat sich in den vergangenen Spielen trotz der prekären Tabellensituation deutlich gefestigt gezeigt.
In den Finger geschnitten
Gegen Oldenburg holten die Sächsinnen nach einem Fünf-Tore-Rückstand noch einen Punkt. Und beim Tabellenfünften Buxtehude verlor Zwickau nur knapp mit 26:27.
Ohne eine gute Vorbereitung geht es nicht. Den Fokus legten die »TusSies« dabei nicht auf den Gegner, sondern auf ihr eigenes Spiel. »Wir entscheiden den Ausgang des Spiels«, ist Bösch überzeugt. Wie schon gegen Neckarsulm (35:32) wird Torhüterin Lea Schüpbach fehlen. Nach ihrem doppelten Bänderriss ist das Sprunggelenk der Schweizerin inzwischen fast abgeschwollen.
Spielmacherin Sandra Erlingsdottir, die sich in den Finger geschnitten hat, kann in der Neuplanitz-Halle auflaufen. Um ein Haar hätte die Wunde genäht werden müssen, doch wurde der Finger letztlich geklebt, so dass einem Einsatz der Isländerin nichts mehr im Weg steht.
Durch ihre Erfolgs-Serie hat sich die TuS auf Rang sechs und damit bis auf zwei Punkte an den anvisierten Platz vier herangearbeitet. Bösch: »Das passt. Aber die Saison ist noch lang.« Und sie hält ab Mitte April auch noch eine Auswärtsspiel-Serie bereit, die zwangsläufig bevorsteht, nachdem die Metzingerinnen zuletzt gleich fünf Mal hintereinander in eigener Halle antreten konnten.
Dem Heimvorteil schreibt der Coach einen großen Anteil an diesem Lauf zu. »Das macht es ingesamt leichter und war für das Selbstvertrauen sicher die perfekte Konstellation«, sagt Bösch. Zu Hause hätte man auch nicht gegen Leverkusen verloren, ist sich der Coach sicher. Anfang Oktober hatten die Pink Ladies nach einer Sieben-Tore-Führung eine unnötige Niederlage bei den Werks-Elfen kassiert.
Nun also müssen die Metzingerinnen erstmals seit sechs Wochen wieder ohne den Rückhalt ihres Publikums auskommen. Gestärkt durch die jüngsten Erfolge sollen nun auch die ersten Auswärts-Punkte geholt werden. Um das zu schaffen, muss sich vor allem die Abwehr steigern. »Zwickau spielt gerne über ihre Kreisläuferinnen. Da müssen wir defensiv deutlich besser dagegenarbeiten als gegen Neckarsulm«, lautet Bösch Forderung. In den vergangenen Wochen war die Offensive der Trumpf. »Wir haben als Team sehr gut agiert und wollen im neuen Jahr genauso weitermachen«, sagt Torjägerin Dagmara Nocun. (GEA)
SECHS KANDIDATEN STEHEN ZUR WAHL
Rott nominiert für Nachwuchs-Auszeichnung
Im Vorjahr war Premiere, nun folgt die Auszeichnung »German Handball Awards« 2022, die vom Fachportal handball-world.news und dem Magazin »Bock auf Handball« ins Leben gerufen worden ist. Abgestimmt werden kann noch bis 23. Januar. In der Kategorie Nachwuchshoffnung wurde neben fünf weiteren Kandidaten auch die 18 Jahre alte Metzinger Rückraumspielerin Rebecca Rott nominiert. Vom kommenden Gegner Zwickau steht Lea-Sophie Walkowiak auf der Liste. »Diese Nominierung ist super schön für Rebecca«, sagt Metzingens Trainer Werner Bösch. (eye) www.handball-world. news/o.red.r/ news-1-1-1-148145.html