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25:26 gegen Bensheim: TuS Metzingen bringt sich selbst um Sieg-Chance

Im Top-Spiel in Bensheim kassieren die TuS-Handballerinnen eine unnötige 25:26-Niederlage. Fehlende Cleverness in der Schlussphase

Naina Klein (Mitte) verkürzt in der Schlussminute noch auf ein Tor, doch zum Ausgleich reicht es den Metzingerinnen in Bensheim
Naina Klein (Mitte) verkürzt in der Schlussminute noch auf ein Tor, doch zum Ausgleich reicht es den Metzingerinnen in Bensheim nicht mehr. Foto: Eibner-Pressefoto/Jan Papenfuss
Naina Klein (Mitte) verkürzt in der Schlussminute noch auf ein Tor, doch zum Ausgleich reicht es den Metzingerinnen in Bensheim nicht mehr.
Foto: Eibner-Pressefoto/Jan Papenfuss

BENSHEIM. Diese Niederlage war ärgerlich und vermeidbar. Fehlende Cleverness und ausgelassene Chancen sorgten dafür, dass die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen den Anschluss an das obere Tabellendrittel zu verlieren drohen. Bei der drittplatzierten HSG Bensheim-Auerbach unterlagen die ersatzgeschwächten Pink Ladies, die auf die verletzten Rückraumspielerinnen Sandra Erlingsdottir und Jana Scheib verzichten mussten, mit 25:26 (11:14).

»In der ersten Halbzeit waren wir gar nicht im Spiel. Nach der Pause wurde es besser, aber über 60 Minuten waren wir zu schlecht, um angeschlagene Bensheimerinnen zu schlagen«, kritisierte Bösch den Auftritt der »TusSies« im Top-Spiel. In den ersten Minuten stand die Abwehr noch gut. Nach fünf Minuten hatten die Gastgeberinnen erst ein Tor erzielt. Die TuS lag durch Treffer von Dagmara Nocun und Julia Behnke 2:1 vorn. Weil aber in der Folge die Abschlussquote gegen Bensheims Torhüterin Helen van Beurden sehr schwach war, lagen die Pink Ladies nach neun torlosen Minuten 4:8 im Hintertreffen (18.).

Zwei Aussetzer im Spielaufbau

Bösch nahm eine Auszeit. »Wir haben keine Freude mehr, zu spielen«, wetterte der Coach. Man solle nicht zu früh die angreifenden Bensheimerinnen attackieren - dadurch würden die Räume für die HSG-Angreiferinnen geöffnet. Die Ansage fruchtete. In einer Unterzahl-Phase begann sein Team, den Schalter umzulegen. Obwohl die »TusSies« in dieser Phase der HSG zwei Tore durch Kim Naidzinavicius und Amelie Berger durch zwei Aussetzer im Spielaufbau schenkten, war die TuS nun vor allem über die linke Seite und Dagmara Nocun (sechs Tore) gefährlich, während die rechte Seite zunächst in der Luft hing. Torhüterin Marie Weiss vereitelte ein paar HSG-Chancen, bald stand es 9:10 (23.), ehe Bensheim eine Drei-Tore-Führung zur Pause herauswarf.

Nach der zweiten Halbzeit legte die TuS vor 768 Zuschauern von Beginn an einen höheren Gang ein, ging nun deutlich aggressiver in der Deckung zu Werke und drückte aufs Tempo. Das war das Mittel, das den »Flames« nicht schmeckte. Naina Klein, die wie Maren Weigel in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel kam, markierte den 16:16-Ausgleich (36.). Die Bensheimerinnen mussten nun in der Offensive gegen die nun zweikampfstärkere TuS-Abwehr viel arbeiten und lange Angriffe spielen, um zu Toren zu kommen. Weigel markierte das 20:20, Nocun legte zur zweiten Metzinger Führung in dieser Partie nach (21:20/51.).

Chancen in Schlussphase ausgelassen

Bensheim wirkte nun alles andere als souverän, die TuS hatte Vorteile, schaffte es aber nicht mehr, noch einmal in Führung zu gehen. Inzwischen waren auf beiden Seiten die Torhüterinnen gewechselt worden. In den letzten sieben Minuten leistete sich die TuS zwei Ballverluste und ließ durch Rechtsaußen Anna Frankova (55.) und Rückraumspielerin Marte Juuhl Svensson eineinhalb Minuten vor Schluss - beide scheiterten an HSG-Torhüterin Vanessa Fehr - zwei gute Möglichkeiten aus. Bösch: »Wir haben zu viele klare Situationen liegenlassen.« Bensheim machte es besser, ging mit 26:24 in Führung (59.). Zwar verkürzte Klein in der Schlussminute auf 26:25 und Metzingen kam in Überzahl fünf Sekunden vor Schluss noch einmal in Ballbesitz, doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Rückraumspielerin Rebecca Rott (3/2) haderte mit »unglücklich vergebenen Chancen«, um dann klarzustellen, dass beide Teams besser spielen könnten. »Wir haben uns durch die Niederlagen in Blomberg und nun hier ein bisschen einen Abstand nach oben in der Tabelle eingefangen. Jetzt müssen wir unerwartete Punkte holen«, sagt Bösch. (GEA)