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Tigers Tübingen und die Mission Impossible: Was macht noch Hoffnung?

Die Tigers Tübingen stehen in der Basketball-Bundesliga mit dem Rücken zur Wand. Der Aufsteiger holte nur einen Sieg aus den vergangenen zehn Partien und gastiert am Sonntag beim FC Bayern. Bei nur noch fünf ausstehenden Spielen und einem Rückstand von drei Siegen auf das rettende Ufer stellt sich die Frage: Was macht noch Hoffnung?

Zählt zu den erfahrensten Spielern bei den Tigers Tübingen: Der 28 Jahre alte Gianni Otto.
Zählt zu den erfahrensten Spielern bei den Tigers Tübingen: Der 28 Jahre alte Gianni Otto. Foto: Eibner-Pressefoto/Nicolas Woern
Zählt zu den erfahrensten Spielern bei den Tigers Tübingen: Der 28 Jahre alte Gianni Otto.
Foto: Eibner-Pressefoto/Nicolas Woern

TÜBINGEN. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das gilt in der Basketball-Bundesliga (BBL) wohl aktuell für niemand mehr als die Tigers Tübingen. Der Aufsteiger aus der Neckarstadt, der aus den vergangenen zehn Partien gerade einmal einen mickrigen Sieg eingefahren hat, ist in der Tabelle inzwischen auf den letzten Platz abgerutscht. Das Problem: Am vergangenen Wochenende verließen nahezu alle direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt das Parkett als Sieger. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt bei nun nur noch fünf ausstehenden Partien bereits drei Siege. Die Raubkatzen sind auf der Mission Impossible unterwegs.

Rückblick auf den vergangenen Spieltag. Die Rostock Seawolves: Setzten sich am Samstagabend wider Erwarten gegen das Überraschungsteam der Würzburg Baskets durch. Wenige Stunden später waren dann die Hakro Merlins Crailsheim an der Reihe, die vor heimischer Kulisse gegen den amtierenden Champions-League-Sieger Telekom Baskets Bonn die Oberhand behielten. Und die MLP Academics Heidelberg: Sorgten am Sonntag für den Super-Gau aus Tübinger Sicht und die große Sensation des Spieltags. Das Team von Ingo Freyer schlug den großen FC Bayern vor knapp 10.000 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena. Und genau dieser Gegner wartet nun auf die Tigers. Am Sonntag gastiert das Team von Tübingens Headcoach beim Euroleague-Teilnehmer aus der bayrischen Landeshauptstadt (18.30 Uhr, Dyn).

"Die Hoffnung gibt man erst dann auf, wenn es rechnerisch vorbei ist und es schon zu spät ist""

Es stellt sich die Frage: Was sollte den Fans der Raubkatzen trotz dieser scheinbar auswegslosen Situation noch Hoffnung machen? »Die Hoffnung gibt man erst dann auf, wenn es rechnerisch vorbei ist und es schon zu spät ist«, betont Tigers-Kapitän Gianni Otto, der sich dieses Amt mit Till Jönke teilt, gegenüber dem GEA. Klar sind das ein Stück weit Durchhalteparolen. Aber was bleibt den Neckarstädtern auch anderes übrig? Die leise Hoffnung könnte sein, dass diese scheinbar aussichtlose Situation bei den Tübingern ungeahnte Kräfte freisetzt und sie so auftreten lässt wie zu einem Großteil in der Hinrunde.

In München müssen sich die Tübinger nun auf ein äußerst motiviertes Team einstellen, das die jüngste Niederlage in Heidelberg korrigieren will. Insbesondere weil das Team von Trainer Pablo Laso Platz eins und damit ein potenzielles Heimrecht in der Play-off-Finalserie sichern will. Die Bayern können sich deshalb keine weiteren Ausrutscher erlauben, weil die Berliner in der Tabelle gleichgezeogen haben (23:5 Siege).

»Wir dürfen uns nicht kleiner machen, als wir sind und müssen von Anfang an aggressiv in der Defense spielen«

Mit dem Gewinn des BBL-Pokals konnten sich die Münchner vor zwei Monaten bereits den ersten Titel sichern. In der Euroleague gelang es dem kommenden Gegner der Tigers aber nicht, sich für die Play-offs oder die Play-ins zu qualifizieren. Ein enttäuschender 14. Platz stand am Ende zu Buche. Und das, obwohl die Münchner über einen qualitativ und quantitativ starken Kader verfügen. Mit Serge Ibaka gelang es dem Management um Geschäftsführer Marko Marko Pešic und Sportdirektor Daniele Baiesi, einen absoluten Weltstar nach 14 Jahren in der NBA in den USA an die Isar nach München zu lotsen. Nach 1.071 Spielen in der besten Liga der Welt, inklusive der Meisterschaft mit den Toronto Raptors im Jahr 2019, geht der gebürtige Kongolese mit spanischem Pass nun für die Bayern auf Korbjagd. Es wird eine Herkulesaufgabe für die Tigers. Und dennoch betont Assistant Coach Tom Walther: »Wir dürfen uns nicht kleiner machen, als wir sind und müssen von Anfang an aggressiv in der Defense spielen.« Nur in diesem Fall sind es dann womöglich die Tigers, die die Konkurrenz im Abstiegskampf an diesem Spieltag überraschen. (GEA)