TÜBINGEN. Licht aus, Spot an – die Crunchtime in der 2. Basketball-Bundesliga hat begonnen! Nach einer durchaus kräfteraubenden ersten K.o.-Runde über die volle Distanz von fünf Spielen fehlen nun nur noch drei Siege aus den erneut maximal fünf Begegnungen des Play-off-Halbfinales gegen die PS Karlsruhe Lions. Dann haben die Tigers durch den Einzug in die beiden Endspiele zumindest die sportliche Voraussetzung (siehe Box) zur Rückkehr ins Oberhaus geschafft. Doch die an diesem Donnerstag (18 Uhr/sportdeutschland.tv) zunächst gastgebenden Tübinger sollten tunlichst vor dem badischen Lokalrivalen gewarnt sein.
Anders als die Mannschaft von Cheftrainer Danny Jansson ersparten sich die Karlsruher dank ihres wieder einmal bärenstarken und vor allem auch treffsicheren Spielmachers Lovell Cabbil (19/im Schnitt 16,8) im Play-off-Viertelfinale gegen Bremerhaven ein »Endspiel«. Auch bei der Tübinger 92:95-Auswärts-Niederlage Anfang Dezember war der 26 Jahre alte US-Amerikaner nicht nur wegen seiner 30 Punkte überragend. Mit Bazoumana Koné (17/im Schnitt 15,2) und Ben Shungu (13,8) gibt es bei den Löwen aber noch zwei weitere Guards, die in jedem Spiel heiß laufen können. So natürlich auch in den anstehenden Derbys.
Tigers-Spielmacher Aatu Kivimäki und vor allem auch Defensivspezialist Timo Lanmüller werden das Trio verteidigen. »Das wird keine leichte Aufgabe. Wir müssen an unsere Grenzen gehen«, mutmaßt Lanmüller, »weil die drei in dieser Saison die gesamte Liga vor große Herausforderungen gestellt haben«. Weil dies aber bei Kivimäki und Lanmüller am vorletzten Hauptrunden-Spieltag recht gut geklappt hatte, kassierten die Karlsruher, die ansonsten durchaus als Mannschaft der Stunde bezeichnet werden kann, bei ihrem letzten Auftritt in der Paul-Horn-Arena vor vier Wochen mit dem 76:85 die einzige Niederlage aus den zwölf Partien vor dem Beginn der Play-offs. (GEA)
TIGERS BASTELN AN PLAN ZUR NÖTIGEN AUFSTOCKUNG DER MITTEL VON 100 000 AUF 250 000 EURO
Wird das geforderte Eigenkapital zum Stolperstein auf dem Weg zur Rückkehr in die Bundesliga?
Noch drei Siege und die Tigers haben mit dem Einzug ins Play-off-Finale die sportliche Voraussetzung für den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Doch das ist bekanntlich nicht alles. Möglicherweise könnten die Lizenzbedingungen zum Stolperstein für eine Rückkehr in die Beletage des deutschen Basketballs werden. Die Statuten der BBL schreiben vor, dass alle Erstligaclubs ein Eigenkapital in Höhe von 250 000 Euro vorweisen müssen. Wie nun bekannt wurde, können die Tigers derzeit nur ein Eigenkapital von 100 000 Euro aus GmbH-Zeiten vorweisen. Anders als die Tübinger Verantwortlichen um Vorstandsboss Prof. Michael Bamberg Anfang Oktober 2019 bei der Umwandlung der Tigers von einer GmbH in eine AG erklärt hatten, haben die drei damals vorgesehenen Eigner offenbar nie die jeweils vorgesehenen 50 000 Euro für 20 Prozent Anteile bezahlt. Bis 30. Juni muss Generalmanager Jascha Maus und sein Team nun bei der Liga glaubwürdig erläutern können, wie der fehlende Betrag in Höhe von 150 000 Euro bis Ende Juni 2024 herbeigeschafft werden soll. »Wir müssen einen gesicherten Plan aufzeigen, wie wir innerhalb von zwölf Monaten auf dieses Eigenkapital kommen«, erklärte Maus zuletzt dem Tagblatt. (wil)