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Tigers Tübingen: Lange gut mitgehalten und dennoch mit deutlicher Niederlage

Die Tigers Tübingen verlieren in der Basketball-Bundesliga gegen den FC Bayern mit 73:92 (40:43). Doch es war keineswegs das von vielen erwartete typische Duell des Spitzenreiters gegen das Tabellenschlusslicht.

Topscorer der Partie mit 21 Punkten: Tübingens Center Evan Maxwell (links). Hier gegen FC Bayerns Leandro Bolmaro.
Topscorer der Partie mit 21 Punkten: Tübingens Center Evan Maxwell (links). Hier gegen FC Bayerns Leandro Bolmaro. Foto: Eibner-Pressefoto/Marcel Engelbrecht
Topscorer der Partie mit 21 Punkten: Tübingens Center Evan Maxwell (links). Hier gegen FC Bayerns Leandro Bolmaro.
Foto: Eibner-Pressefoto/Marcel Engelbrecht

MÜNCHEN. Hätte, hätte, hätte... Ja, hätten die Tigers Tübingen am Sonntagabend in der Basketball-Bundesliga (BBL) beim großen Favoriten FC Bayern in den entscheidenden Situationen abgezockter agiert, dann wäre die große Überraschung nicht unmöglich gewesen. Die Neckarstädter verloren gegen die Münchner, die an diesem Tag nicht unschlagbar waren, mit 73:92 (40:43). Erst ein schwacher Schlussabschnitt (15:26) führte dazu, dass das Ergebnis höher ausfiel, als es der Spielverlauf im BMW-Park zuvor wiedergegeben hatte.

»Großen Respekt vor dem Auftritt der Tübinger«, sagte Dyn-Kommentator Michael Körner wenige Augenblicke vor der Pausensirene völlig zu recht. Es war keineswegs das von vielen erwartete typische Duell des Spitzenreiters gegen das Schlusslicht. Die Raubkatzen ärgerten den Favoriten und machten ihm das Leben schwer. Vor allem überzeugten die Tigers in der ersten Hälfte mit einer guten Trefferquote aus der Distanz (43 Prozent). Allen voran der erst kürzlich verpflichtete Frank Gaines (16 Punkte) zeigte mit drei Dreiern bis zur Halbzeit, warum bei seiner Vorstellung die über seine Karriere stets sehr ordentlichen Wurfquoten von jenseits der 6,75-Meter-Linie herausgehoben wurden.

Individuelle Klasse entscheidend

»In der zweiten Halbzeit wussten wir, dass wir mit der Physis der Bayern rechnen müssen. So kam es dann auch. Je länger das Spiel ging, desto mehr übernahm unser Gegner die Kontrolle über die Begegnung«, sagte Tigers-Headcoach Danny Jansson. Es war die individuelle Klasse des Gastgebers, die schlussendlich dazu führte, dass die Partie mehr und mehr in Richtung der Bayern kippte, obwohl die Tigers zwei Minuten vor Ende des dritten Viertels nur mit drei Punkten im Hintertreffen lagen (53:56). »Die Kilos und die Größe haben uns dann Probleme bereitet«, erklärte der Finne weiter. Insbesondere unter dem Korb kämpften beide Mannschaften wenig überraschend mit ungleichen Mitteln.

Da überraschte es ein Stück weit schon, dass ausgerechnet Tübingens Center Evan Maxwell zumindest offensiv einen Sahnetag erwischte und mit 21 Punkten Topscorer der Partie wurde. Der ebenfalls nachverpflichtete US-Amerikaner, der bislang nicht groß durch seinen Einfluss im Angriffsspiel aufgefallen war, verwandelte neun seiner zehn Wurfversuche aus dem Zwei-Punkte-Bereich und zeigte eine sehr ansprechende Leistung gegen seine hochkarätigen Gegenspieler Serge Ibaka (NBA-Champion 2019 mit den Toronto Raptors) und Devin Booker. Völlig abgemeldet blieb hingegen Tigers-Spielmacher Jhivvan Jackson.

Jansson zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft

Der fünftbeste Punktesammler der gesamten BBL ging mit einer Nullnummer aus der ersten Hälfte, erzielte dann auf spektakuläre Art und Weise fünf schnelle Punkte direkt nach der Pause. Mehr sollte vom Puerto-Ricaner allerdings nicht mehr kommen. »Ich denke, wir haben insgesamt ein gutes Spiel gemacht und können einige gute Sachen für das Spiel am Mittwoch gegen Braunschweig mitnehmen«, meinte Jansson. Doch Lob bringt bekanntlich keine Punkte. Und so blickt der Aufsteiger bei drei Siegen Rückstand auf das rettende Ufer vier Spieltage vor Schluss einer schier unlösbaren Aufgabe entgegen. (GEA)