Logo
Aktuell Basketball

Tübinger Tigers treten heute in Nürnberg an: Rotationsopfer Graham

Tigers treten heute Abend in Nürnberg an und empfangen am Sonntag Hagen. Ob der Tübinger Rookie aus Kanada mal wieder zum Einsatz kommt, steht in den Sternen

Tanner Graham kam nach einer guten Vorbereitung und einem ordentlichen Rundenstart zuletzt drei Mal nicht zum Einsatz.  FOTO: ME
Tanner Graham kam nach einer guten Vorbereitung und einem ordentlichen Rundenstart zuletzt drei Mal nicht zum Einsatz. FOTO: MEYER
Tanner Graham kam nach einer guten Vorbereitung und einem ordentlichen Rundenstart zuletzt drei Mal nicht zum Einsatz. FOTO: MEYER

TÜBINGEN. Tanner Graham macht einen geknickten Eindruck. Und der 2,00 Meter große Flügelspieler des Basketball-Zweitligisten Tigers Tübingen hat guten Grund dazu. In den vier Spielen seit der Nachverpflichtung von Johnathan Jordan kam der 23-Jährige nur noch beim Debüt des US-amerikanischen Hoffnungsträgers gerade mal 3:26 Minuten zum Einsatz. In den drei darauffolgenden drei Partien ließ ihn Cheftrainer Andy Hipsher jeweils die komplette Spielzeit auf der Bank schmoren. Umso mehr überrascht deshalb, wenn Graham sagt: »Ich nutze die Situation als Motivation. Jeder negative Gedanke wäre Energieverschwendung.«

Geschäftsführer Robert Wintermantel bezeichnet den Rookie, der im Sommer von der Queen’s University in seiner kanadischen Heimat nach Tübingen gekommen ist, als Rotationsopfer: »Man würde Tanner gerne mehr Spielzeit wünschen, aber seine Situation ist schwierig, weil wir durch die Verpflichtung von Jordan sechs Spieler haben, die auf der Position vier auflaufen können.« Der Tigers-Manager bezeichnet Graham jedoch innerhalb der Mannschaft als »besten Schützen auf den großen Positionen«.

»Es wird hart für mich nächste Saison. Aber Angst vor der Zukunft habe ich keine«

29,8 Prozent Trefferquote aus der Distanz sagen allerdings etwas ganz anderes aus. Wintermantel hat eine Erklärung dafür. »Tanner täuscht seinen Wurf zu oft nur an, anstatt ihn zu nehmen«, beschreibt der ehemalige große Flügelspieler das große Manko des Nordamerikaners. Das hat sich bei der Konkurrenz schnell rumgesprochen. Nach einer guten Vorbereitung und einem ordentlichen Rundenstart ging Grahams Leistungskurve im Laufe des Herbstes schnell bergab. Die gegnerischen Spieler hatten ihn ruck-zuck in die Bedeutungslosigkeit befördert. »Das war schon hart für mich. Ich war natürlich auch immer wieder mal gefrustet«, erklärt der Youngster.

Zuspruch bekommt er in seiner schwierigen Zeit als Jungprofi hier in Tübingen bei Telefonaten mit seiner Mutter, einer ehemaligen kanadischen Nationalspielerin, sowie von seiner Freundin Asia, die mittlerweile schon drei Mal für jeweils zwei Wochen in Tübingen weilte. »Es wird hart für mich in der nächsten Saison«, hat Graham eine gesunde Einschätzung bezüglich seiner weiteren Basketballkarriere, ergänzt aber sogleich: »Angst vor der Zukunft habe ich keine.«

Beim Hinspiel in Hagen, dem kommenden Heimspielgegner am Sonntag (17 Uhr) lieferte Graham mit 16 Punkten und fünf Rebounds sein bisher bestes Spiel für die Tigers ab. »Ich war sehr aktiv unterm Korb. Zudem gelangen mir gleich zu Beginn ein paar einfache Körbe. Das brachte mich in einen guten Rhythmus«, erinnert er sich. Mit dem Gastspiel am heutigen Freitagabend (19.30 Uhr) in Nürnberg hat der reiselustige Korbjäger bis zum Ende der regulären Saison noch sechs Mal die Gelegenheit, sein Können zu präsentieren – sofern ihn Coach Hipsher lässt. Graham: »Ich werde versuchen, dem Team zu helfen.« (GEA)