TÜBINGEN. Das ging fix. Nur eine knappe Woche nach der Ankündigung, dass Danny Jansson nach vier Jahren die Tübinger Basketballer in Richtung Heidelberg verlassen wird, präsentierten die Tigers bereits dessen Nachfolger. Domenik Reinboth wird neuer Coach des Bundesliga-Absteigers. Der 41-Jährige ist derzeit noch bei den Niners Chemnitz Sportlicher Leiter des Nachwuchsbereichs. Reinboth bekommt in Tübingen einen Einjahres-Vertrag mit der Option auf zwei weitere Spielzeiten. Der »Neue« soll ausdrücklich keine kurzfristige Lösung sein. »Unsere gemeinsame Absicht ist es, längerfristig zusammenzuarbeiten«, unterstreicht Sportdirektor Eric Detlev.
Nach Janssons Abschied liefen bei den Verantwortlichen der Raubkatzen die Telefone heiß. Bald war klar, dass Reinboth zum Nachfolge-Kandidaten Nummer eins aufstieg. Detlev: »Er war unser Wunschkandidat.« Reinboth sagte, er habe zuletzt den Wunsch verspürt, wider mehr in der Trainingshalle zu sein und mehr mit Spielern täglich zu arbeiten. »Die Gespräche mit den Tigers Tübingen waren von Beginn sehr konstruktiv und positiv. Ich kann mich mit den Werten, mit welchen der Verein in den letzten Jahren gearbeitet hat, voll identifizieren. Sprich, mit jungen Spielern zu arbeiten und diese auch weiterzuentwickeln«, kommentierte der zweifache Familienvater die Einigung.
Einst Trainer des Jahres in der Pro-B-Liga
Der gebürtige Düsseldorfer spielte in jungen Jahren unter anderem für Rekordmeister Bayer Leverkusen, musste aber früh seine aktive Karriere beenden, als ihn Verletzungen stoppten. Daher schlug er frühzeitig die Trainer-Laufbahn ein: Zunächst sammelte er erste Erfahrungen im Leverkusener Nachwuchs-Bereich, ehe er beim renommierten Standort Ehingen als »Co« des Zweitliga-Teams und verantwortlicher Coach der Teams in der Nachwuchs-Bundesliga (NBBL) und Jugend-Bundesliga (JBBL) eingesetzt wurde. Später wurde er Head Coach der ersten Ehinger Mannschaft, mit der Reinboth von der Pro B in die 2. Liga aufstieg. Daraufhin wurde er als Trainer des Jahres in der ProB ausgezeichnet.
Auf Ehingen folgte die Zweitliga-Station bei Medipolis SC Jena, wo der A-Lizenzinhaber nach eineinhalb Jahren ausschied und fortan bei den Niners Chemnitz als Sportlicher Leiter wieder in den Nachwuchsbereich zurückkehrte. Dort unterstrich er erneut, dass er Talente weiterentwickeln und auf höhere Aufgaben in den Teams vorbereiten kann. »Mit diesen Eigenschaften passt er perfekt in unser Profil zur Tigers-Strategie mit Vision und Mission und kann nahtlos unseren eingeschlagenen Weg fortsetzen. Er ist in Basketball-Kreisen gut vernetzt und wird unseren Neustart in der Pro A erfolgreich gestalten«, sagt General Manager Jascha Maus, der ebenfalls ausscheiden wird.
»Er hat uns alle durch seine äußerst positive Art angesteckt und durch sein Auftreten überzeugt«
Auch Prof. Michael Bamberg ist überzeugt, dass man mit Reinboth den Richtigen gefunden hat. »Er hat uns alle durch seine äußerst positive Art angesteckt und durch sein Auftreten überzeugt«, sagt der Vorstandsvorsitzende der ProBasket Tübingen. Man sei sehr zufrieden, innerhalb kürzester Zeit einen Nachfolger von Jansson gefunden zu haben. Reinboth erhalte »unsere volle Rückendeckung« in den nächsten Wochen und Monaten für die Zusammenstellung des Kaders. Auf der Suche nach einem neuen General Manager führen die Tübinger viele Gespräche. Bamberg: »Hier wollen wir die richtige Person finden und keinen Schnellschuss losfeuern.« (GEA)