TÜBINGEN. Vor fünf Monaten war die Freude bei den Verantwortlichen der Tigers Tübingen groß. Trainer Danny Jansson hatte seinen Vertrag mit dem damaligen Basketball-Bundesligisten um ein weiteres Jahr verlängert. Als »wichtige Weichenstellung« in der basketballerischen Weiterentwicklung des Clubs und des Standorts wurde der Schritt kurz vor Weihnachten vom Club kommentiert. Jetzt ist das Ganze Makulatur. Der Finne macht von seiner vertraglichen Ausstiegsoption Gebrauch und wechselt zum Erstligisten Heidelberg. Möglich wurde dieser Ausstieg für den Fall des Abstiegs der Tübinger und einem gleichzeitigen Interesse eines anderen Bundesliga-Clubs an ihm. Beides traf ein.
Im Rückblick verwundert es sehr, dass sich die Tübinger Verantwortlichen auf diese Option eingelassen haben. Als Aufsteiger mit einem für Bundesliga-Verhältnisse niedrigen Etat war man automatisch ein möglicher Abstiegs-Kandidat, zudem musste angesichts von Janssons Reputation damit gerechnet werden, dass er bei Erstliga-Clubs begehrt sein würde. Ein kurzfristiger Ausstieg des beliebten und zweifach als Zweitliga-Trainer des Jahres ausgezeichneten Coachs war daher alles andere als ein undenkbares Szenario.
Eine Vertragsverlängerung soll allerdings das genaue Gegenteil bewirken: Ihre Intention ist, Planungs-Sicherheit für den Verein zu schaffen. Nun stehen die Tigers ohne Coach da, General Manager Jascha Maus hatte zuvor schon seinen Abschied angekündigt und dem Team steht ein massiver Umbruch bevor. Viel mehr Baustellen kann ein Club kaum haben.